Raumnot an der Erlanger Fachoberschule

20.1.2016, 15:00 Uhr
Raumnot an der Erlanger Fachoberschule

© Harald Sippel

Bereits im vergangenen Herbst hatten Eltern und Schüler sich Gedanken über den Zustand der FOS gemacht. Und vermeintlich eine Lösung gefunden. Ihr Vorschlag: Schulcontainer könnten vorübergehend die Raumnot an der FOS lindern. Solange, bis die Stadt mit den bereits beschlossenen Sanierungsarbeiten, Neu- und Erweiterungsbauten den „Campus Berufliche Bildung“ an der Drausnickstraße entwickelt.

Von Seiten der Stadt wurde die Container-Lösung jedoch abgeschmettert. Container könnten nicht aufgestellt werden, weil es sie nicht gebe, wurde den Eltern erst noch im Dezember beschieden. Jetzt melden diese sich wieder zu Wort. Man habe bei zwei Firmen angefragt, und beide hätten Container vorrätig. In einem Fall holte der Elternbeirat ein Angebot ein und legte es nun der Stadt vor.

„Die vorschnelle Aussage, dass es keine Container gibt, ist sicher nicht haltbar“, sagt Schulleiter Klaus-Dieter Arndt. Das Ergebnis der Elternrecherche sei dem Schulverwaltungsamt zugegangen. Es soll jetzt geprüft werden, habe es geheißen. Dabei werde es sicher auch um die Kosten gehen, so Arndt.

Die momentan schon angespannte Raumsituation wird sich im kommenden Schuljahr verschärfen, befürchtet der Schulleiter. Vor einigen Tagen bekam er eine Mitteilung des Kultusministeriums, dass an den Fachoberschulen der zur Zulassung für die Klassenstufe 13 nötige Notenschnitt von 2,8 auf 3,0 abgesenkt wird. Deshalb sei davon auszugehen, dass mehr Schüler als bisher die Übertrittsnote erreichen und mit der 13. Klasse das Abitur anstreben. „Dann ist es gut möglich, dass im nächsten Schuljahr sieben oder acht Klassen ausgelagert werden müssen“, so Arndt. Derzeit sind fünf Klassen der FOS ausgelagert, drei an die benachbarte Berufsschule, zwei an die Ernst-Penzoldt-Mittelschule in Spardorf.

Die Schulleitung selbst regte inzwischen an, zudem zu prüfen, ob nicht der leer stehende Mitteltrakt des Gebäudes an der Schillerstraße, in dem die „Tafel“, eine Flüchtlingsunterkunft und ein Kinderhort untergebracht sind, ausgebaut und übergangsweise von der FOS genutzt werden könne. Mit vier bis fünf Zimmern sei hier zu rechnen. Das Schulverwaltungsamt habe inzwischen außerdem eine weitere Bildungseinrichtung an der Hindenburgstraße ins Gespräch gebracht, in die Klassen ausgelagert werden könnten.

„Es ist gut, dass Bewegung drin ist“, konstatiert Arndt das von allen Seiten betriebene Suchen nach einer Lösung. Doch während sich die Elternbeiratsvorsitzende Anne Angermüller Effekte noch für den Haushalt 2016 erhofft, schlägt Arndt im Hinblick auf die klamme Haushaltslage der Stadt eine langsamere Gangart ein. Er hofft, dass die FOS im Haushalt 2017 berücksichtigt wird und die Mittel vorgezogen werden. In der Sache selbst ist aber auch er völlig entschieden. „Hier ist eine FOS, die ein Raumproblem hat“, sagt er. „Das kann man nicht dadurch lösen, dass man sie atomisiert.“ Und wird dann ganz deutlich: „Man kann einen Tanzkurs auslagern, aber nicht Schulklassen.“ Klassen seien nun mal vernetzt mit der Schule.

In der Vergangenheit habe die Stadt Erlangen als Sachaufwandsträger das berufliche Schulzentrum „nicht unbedingt bevorzugt“, sagt Arndt. In den Nachbarstädten sehe dies anders aus. Dann, so meint er, gehe es am Ende darum, welchen Stellenwert man den beruflichen Schulen zumesse. „Für uns ist entscheidend, dass der Stadtrat sagt, dass die FOS in der Priorität weit vorn liegt“, betont der Schulleiter.

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