Rewe und Aldi wollen gemeinsam nach Forth

15.12.2015, 15:00 Uhr
Rewe und Aldi wollen gemeinsam nach Forth

© Foto: Isabel Krieger

Nun ist es offiziell: Aldi und Rewe wollen sich gemeinsam am Ortseingang von Forth niederlassen. Wie Bürgermeisterin Ilse Dölle in der Sitzung bekannt gab, ist der Aldi-Markt mit seiner Lage in Brand unzufrieden und will sich vergrößern. Dabei nennt die Discounterkette der Gemeinde offenbar klare Rahmenbedingungen für ihren Verbleib in Eckental: eine direkte Lage an der B 2 und die Vergrößerung der Verkaufsfläche auf mindestens 1000 Quadratmeter sind die Voraussetzungen.

Auch der Rewe-Markt, der 2014 seine Filiale in der Otto-Leichstraße in Eschenau dicht gemacht hat, will größer und schöner in Eckental wieder eröffnen. 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche, zitierte Manfred Bachmayer (Die Grünen) aus einem Schreiben, sind am geplanten Standort in Forth angedacht.

Fläche gesichert

Offenbar hat sich das für beide Märkte zuständige Projektentwicklungsunternehmen in einem Wettbewerbsverfahren bereits 2,3 Hektar Grundstückfläche auf dem geplanten „Sondergebiet Einzelhandel“ vor den Ortstoren Forths gesichert und stellt nun die Gemeinde vor die Alternative einer „großen oder kleinen Lösung“.

Finanziell wäre die große Lösung – Aldi und Rewe gehen gemeinsam nach Forth — die bessere für Eckental. Die Unternehmen würden dann nämlich die Planungs- und Erschließungskosten übernehmen. Im Fall der kleinen Lösung — nur ein Supermarkt oder Discounter siedelt sich an — hätte die Gemeinde diese Kosten zu tragen.

Die Regierung von Mittelfranken hat offenbar keine Einwände auch gegen die große Lösung mit 3200 Quadratmetern Verkaufsfläche, die an diesem Abend als einzige diskutiert wurde. Die Regionalplanung habe ihre Zustimmung zu den Plänen erteilt, sagte Bürgermeisterin Dölle, „das wäre auch städtebaulich integriert“.

Zwei Gutachten, die die Gemeinde Eckental in Auftrag gegeben hatte, kommen hier zu verschiedenen Schlüssen. Während das eine Gutachten die Ansiedlung der beiden Supermärkte trotz vergrößerter Verkaufsfläche für verträglich für Eckental hält und die Einbußen im Umsatz der vorhandenen Märkte eher als gering erachtet, hält das andere Gutachten die Ansiedlung der beiden Unternehmen in Forth in dieser Größe für nicht verträglich und geht von deutlichen Auswirkungen auf die bestehenden Einzelhandelsstrukturen aus. Dabei gehen beide Untersuchungen davon aus, dass Pendler auf der B 2 zusätzliche Kaufkraft nach Forth bringen.

In der Diskussion im Feuerwehrgerätehaus von Eschenau schlugen die Emotionen hoch. Klare Kritik an den Plänen für die große Lösung kam von den Grünen. Er befürchte „Leerstände“, sagte Manfred Bachmayer, eine Ansiedelung von Rewe und Aldi in Forth bringe eine „komplette Umstrukturierung des Einzelhandels“ in Eckental mit sich.

Situation wie 2007?

Konrad Gubo von der SPD hat angesichts der Entscheidung, vor dem der Gemeinderat nun steht, ein „Déjà Vu“ zur Situation von 2007, als die Bürger per Entscheid für die Ansiedelung und Vergrößerung des Edeka Marktes in Eschenau-Nord stimmten. Für ihn standen die letzten Schließungen der Nahversorger im Ort damit in direktem Zusammenhang.

Seine Kollegin Thekla Mück kritisierte die Situation scharf: „Wir sind getrieben von Investoren und nicht in der Lage etwas selbst zu machen“, sagte Mück.

Zwei Märkte in dieser Größe seien „eine Nummer zu groß für uns“, meinte Günter Fensel von der UBE. Thomas Weise und Frieder Schultz (UBE) hingegen sind sich sicher, dass der Gemeinde keine Alternativen bleiben.

Auch Günter Rauh von den Freien Wählern ist von den Plänen nicht begeistert. Zustimmung kam hingegen von der CSU. Man müsse das Thema realistisch und nicht emotional sehen, meinte Martin Hofmann. Heidi Löb pflichtete ihm bei.

Auch Dölle hält die größere Lösung für Forth für die „wahrscheinlich längerfristigere und nachhaltigere“.

Wie es nun weiter geht, ist offen. Einig waren sich die Räte nur darin, dass Forth wieder einen Nahversorger braucht.

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