Schornsteinfeger Lang bringt seit 13 Jahren Glück
1.1.2013, 09:23 UhrDie einen schwören auf Hufeisen, die anderen auf vierblättrige Kleeblätter. Und fast alle auf den Schornsteinfeger mit seinem schwarzen Anzug und dem schwarzen Zylinder. Denn irgendwie muss das Glück sich doch einfangen lassen — oder wenigstens ein Zipfelchen davon.
Doch warum bringen Schornsteinfeger eigentlich Glück? Um diese Frage zu klären, hilft nur der Blick zurück. Denn früher, erklärt Oliver Lang, sei es vorgekommen, dass verstopfte Schornsteine Feuer fingen. Ausgehend von Schornsteinbränden brannten Häuser und mitunter ganze Straßenzüge ab. Vor etwa 400 Jahren entstand dann das Kaminkehrerhandwerk. Glück hatte derjenige, bei dem der Schornsteinfeger regelmäßig den Kamin säuberte.
Die Zeiten völlig verrußter Kamine und Schlote sind vorbei. Dennoch: Heutzutage glauben immer noch viele, dass Schornsteinfeger Glücksbringer sind. Die Kunden freuen sich, wenn er komme, sagt Oliver Lang. Und da sei schon der eine oder andere dabei, der glaube, dass es ihm Glück bringe, wenn er ihn oder gar einen der Knöpfe seiner Jacke berühre.
Ob zum Jahreswechsel besonders dringlich nach Glück gesucht wird, kann Oliver Lang nicht sagen. In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr sei ohnehin Pause beim Kaminkehren.
Und das neue Jahr fange gut an — für ihn jedenfalls: Am 2. Januar sei er bei einer Kundschaft zur Geburtstagsfeier eingeladen. Weißwurstessen ist dann angesagt. Glück gehabt.
Ob er jemand anderem schon mal nachweislich Glück gebracht hat? Oliver Lang ist sich dann doch nicht so sicher. Einen Lottomillionär, der mal an einem seiner Knöpfe gedreht habe, kenne er jedenfalls nicht.
Sein Vater dagegen, ehemals Bezirksschornsteinfegermeister und inzwischen im Ruhestand, erinnert sich an einen Glücksfall — als er zu einem Kunden kam, dessen Gasheizung nicht abgezogen hatte. Der Schornsteinfeger als Lebensretter — eine glückliche Fügung.
Und wie hält Oliver Lang es sonst mit dem Glück? Ist er selbst besonders glücklich? Auf jeden Fall, findet er. Im Jahr 2013 wird er Vater. Aber mit seinem Beruf hat das rein gar nichts zu tun. Dann schon viel mehr mit seiner Frau Mirjam.
Und dass er die gefunden hat, das ist — für ihn ganz klar — einfach großes Glück.
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