Schüler des Erlanger Musikinstituts holten Preise

9.8.2019, 15:00 Uhr
Schüler des Erlanger Musikinstituts holten Preise

© Sabine Rempe

Als Trio sicherten sich Leo Bernard, Finn Dröder und Diego Förster den ersten Preis auf Bundesebene. Den dritten Preis erlangten im gleichen Wettbewerb Jonathan Werner und Lukas Horn als Duo. Für Luis Campos, der am Erlanger Musikinstitut und am Christian-Ernst-Gymnasium unterrichtet, gibt es einen ganz wesentlichen Punkt, der die Anstrengung und das Üben belohnt: "Als Lehrer weiß ich, dass der Spaß vom Können kommt." Der 39-Jährige setzt sich intensiv mit dem persönlichen Lerntempo seiner Schülerinnen und Schüler auseinander und reflektiert beständig über den besten Weg zum Erfolg, damit "Gitarre spielen für sie zum Teil ihres Lebens wird".

Wie sich das anfühlt, kann wohl kaum einer besser beschreiben als Luis Campos selbst, der in Ecuador zur Welt kam. Seine erste Gitarre hielt er als kleiner Junge in den Händen, mit acht bekam er einen Lehrer, als Zehnjähriger wechselte er aufs Konservatorium. "Ich habe schon als Junge sehr gerne und sehr viel geübt", erinnert sich Luis Campos. Selbstverständlich war das nicht. "In meiner Familie bin ich der erste Musiker."

Sein Können auf der Gitarre war schon bald so erstaunlich, dass er zu Wettbewerben angemeldet wurde und gewann. Bei einem internationalen Festival in Argentinien sprach Isabel Siewers vom Salzburger Mozarteum den jungen Musiker an und riet ihm zum Studium an der renommierten Kunstuniversität in Österreich.

Campos nahm sie wenige Jahre später beim Wort. Nach seinem Abitur mit gerade einmal 17 Jahren verließ er Ecuador in Richtung Europa. Die gefürchtete Aufnahmeprüfung für das Mozarteum absolvierte er in einem Wimpernschlag: "Ich habe nicht einmal eine Minute vorgespielt, dann war ich dabei." In einem fremden Land, auf einem unbekannten Kontinent, fern von seiner Familie hieß einfach: "Alles oder nichts". Heute gibt er zu: "Ich denke manchmal, dass das schon etwas mutig war. Aber die Musik war schon immer mein Leben, mein Schutz, mein Weg, meine Welt." Etwas länger als ein Jahr wohnte er bei einer österreichischen Familie und lernte Deutsch ("Nicht ganz einfach, der Dialekt in Salzburg"). In Salzburg schloss der junge Mann mit Auszeichnung ab, das begehrte "Arbeitsstipendium" des österreichischen Bildungsministeriums ermöglichte ihm das Masterstudium. An der Nürnberger Musikhochschule absolvierte er dann den pädagogischen Teil seiner Ausbildung.

Seither hat Campos erfolgreich an wichtigen Wettbewerben teilgenommen und zahlreiche Meisterkurse absolviert. Am Erlanger Musikinstitut leitet Luis Campos seit 2010 seine eigene Gitarrenklasse ("Ich unterrichte sehr, sehr gerne"), viele seiner Schülerinnen und Schüler sind inzwischen Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe.

Natürlich weiß er, dass heute auf Musikschüler neben der Schule ein "Überfluss von Angeboten" wartet, zu denen natürlich auch die elektronischen Medien zählen. "Zeit für Musik kann da manchmal ein Kampf sein." Auch deshalb, sagt Luis Campos, ist er jetzt dankbar für die Unterstützung, die seine fünf erfolgreichen Schüler, die sich beim renommierten "Jugend musiziert"-Wettbewerb auf Bundesebene durchgesetzt haben, von ihren Eltern und Angehörigen erfahren, vom Erlanger Musikinstitut und von der Schule, dem Christian-Ernst-Gymnasium.

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