Sebaldus-Siedlung in Erlangen leidet unter Blech

29.1.2016, 15:00 Uhr
Sebaldus-Siedlung in Erlangen leidet unter Blech

© Foto: Harald Sippel

Angestoßen von einem von Bund und Gemeinden kofinanzierten Förderprogramms Soziale Stadt hat der Stadtrat beschlossen, für das Stadtgebiet Erlangen-Südost ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) erstellen zu lassen, um mit Hilfe des genannten Förderungsprogramms Maßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung des Gebiets durchführen zu können.

Betroffen sind die Stadtteile Rathenau, Röthelheim, Sebaldus und Teile des Röthelheimpark. Bei Letzterem hatte es bereits eine kontroversenreiche Bürgerinformationsveranstaltung gegeben, auf der – wie berichtet – vor allem Fragen der baulichen Nachverdichtung angekündigt worden waren.

Schwacher Besuch

Bei der nicht gerade überlaufenen Info-Veranstaltung für die Sebaldussiedlung in der Michael-Poeschke-Schule sollten die Bürgerinnen und Bürger über die von ihnen erkannten „Schwachstellen“ in ihrem Stadtteil berichten und Verbesserungsvorschläge machen. Das Stadtentwicklungsamt – verantwortlich Stadtplanungsreferent Josef Weber – seinerseits brachte eigene Erkenntnisse ein, so dass sich nach einem ausgiebigen Kartenstudium und einem intensiven Gedankenaustausch eine lange Mängel- und Stärken-Listen ergab.

Wichtigste Erkenntnis: Auch die Sebaldussiedlung leidet unter den Autos – den fahrenden ebenso wie den parkenden. Der „hohe Parkdruck“ umliegender Großbetriebe und vor allem der Technischen Fakultät der Universität wurde ebenso beklagt wie zu hohes Tempo auf „Durchgangsstraßen“ wie der Hartmann- und Stettiner oder der generell überlasteten Erwin-Rommel-Straße. Dort seien auch Busse oftmals zu schnell unterwegs, wurde moniert. Hinzu komme, dass die Straßen teils nur unzureichend ausgeleuchtet seien.

Als überwiegend positiv sieht das Stadtentwicklungsamt die Bausubstanz der Einzelhäuser, bei größeren Wohneinheiten gebe es vor allem mit der Energiebilanz und der Barrierefreiheit Probleme, auch ist das Umfeld meist verbesserungsbedürftig, seien Grünanlagen in schlechtem Zustand und das sogenannte Abstandsgrün sei nicht selten hässlich.

Nicht teilen wollten die Bewohner die Einschätzung der Stadtplaner, die Theodor-Heuss-Anlage sei in einem schlechten Zustand. Der Platz werde von den Bewohnern wie von spielenden Kindern gerne angenommen, hieß es, nur an Sitzmöglichkeiten fehle es. Bedauert wurde aber, dass es keinen „offenen Treff“ gebe und auch eine gemütliche Gaststätte fehle. Das soziale Miteinander, das sich oftmals rund um die Kirchengemeinden gruppiere, sei hingegen gut.

Der hohe Grünanteil in der Siedlung wurde begrüßt, wenig haben die Bewohner allerdings von den Sportanlage, die nur ihren angestammten Nutzern dienten.

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