Sex, Hoffnung und die RAF zu Gast in Erlangen
22.1.2016, 09:30 UhrDer kleine Hinweis auf das Werk nebenan ist nicht zu übersehen: Eines der vielen kleinformatigen Bilder im Tableau von Roger Libesch aus Erlangen greift humorvoll das daneben hängende Werk von Ralf Siegemund auf. „Sex“ ist nun gleich zweimal vertreten im „Neuen Saal“ des Kunstmuseums. Einmal in der roten Mini-Variante von Libesch, einmal in großen Lettern bei Siegemund.
Dieses Bild findet eine Art Fortsetzung im Stuckkabinett. In der Installation „Ich, Pax, Ich, RAF“ kombiniert der Nürnberger Künstler ähnlich großformatige Wortbilder mit Holzkonstruktionen, die Wachtürmen gleichen und auf deren höchster Stelle Kanonen zu kreisen scheinen. Spektakulär die Installation „RHEI“ mit zerschlagenen Porzellan, Gipsbüsten bekannter Persönlichkeiten und den Hinweisen auf ausgestorbene Tiere.
Seit 2012 schließen sich Thomas Egerer, Joachim Kersten, Roger Libesch, Wolf Sakowski und Ralf Siegemund zusammen und stellen dabei die Vielfalt der aktuellen Kunstszene der Region unter Beweis.
Die Ausdrucksweisen der fünf Künstler sind sehr unterschiedlich. Eng — gar mit den beschriebenen kleinen Referenzen — stoßen sie in der Erlanger Schau lediglich im zentralen Ausstellungs-Raum und im Eingangsbereich aufeinander.
Einen der kleinen Räume hat Joachim Kersten für die sakral anmutende Installation „Glaube, Liebe, Hoffnung“ umgestaltet. An der Wand eine grüne Tapete, Dutzende Kristallvasen mit roter Flüssigkeit stehen auf einer polierten Stahlplatte. Bildertableaus voller Fundstücke des Alltags präsentiert Wolf Sakowski voller Ironie.
Begegnungen aus dem Alltag, schemenhafte Erinnerungen zeigen die Bilder von Thomas Egerers.
„lights & liquids“: Kunstmuseum Erlangen (Nürnberger Straße 9), geöffnet: Di.—Fr. 11—18 Uhr, Sa./Sa. 11—16 Uhr.
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