So können Studenten Geld sparen

16.10.2012, 11:40 Uhr
So können Studenten Geld sparen

© Bernd Böhner

Ganz vorne mit dabei sind Kneipen und Diskotheken – schließlich machen die Hochschüler einen Großteil der Kundschaft im Erlanger Nachtleben aus. Bei der „Nacht der Studenten“ gibt es Pizza, Cocktails und Bier einmal pro Woche zum Sonderpreis. Auf einen einheitlichen Wochentag haben sich die Lokalbesitzer allerdings noch nicht einigen können: Während montags das Galileo und das Kamikatze spezielle Angebote machen, ist es am Dienstag für Studenten im Zirkel oder im Kanapee billiger. Auch in den Copy-Shops bilden Hochschüler die Mehrheit der Kunden und profitieren von besonders günstigen Preisen.

Aber auch abseits von diesen typischen Studententreffpunkten gibt es Rabatte. Wer in der Mohren-Apotheke am Lorlebergplatz seinen Studentenausweis zeigt, zahlt zehn Prozent weniger für alles, wofür man kein Rezept braucht. „Wir sitzen zwischen sämtlichen Unis, fußläufig zum Audimax“, erklärt Apothekerin Theresa Berninger-Seyd die Idee dahinter. Mit der Aktion will sie neue Kunden gewinnen, schließlich kämen die Studenten oft von auswärts und hätten noch keine Stammapotheke. Bislang ist die Resonanz allerdings eher mäßig: Viele Studenten wissen gar nicht, wo es Rabatte gibt. Abhilfe schafft eine Geschäftsidee, die die Wirtschaftsstudenten Alexander Nill und Martin Pöllot ursprünglich für einen Wettbewerb entwickelt haben: In einem kleinen Heftchen können Erlanger Händler Rabattgutscheine für Studenten abdrucken lassen und so neue Kundschaft anlocken. Seit zwei Jahren läuft das Heft unter dem Namen „CampusClaus“ so gut, dass die Gründer, beide 24, schon darüber nachdenken, in andere Städte zu expandieren. „Wir verteilen das Heft persönlich, das kommt direkt bei den Studenten an“, erklärt Alexander Nill das Konzept. Von der Wäscherei bis zur Imbissbude seien quer durch den Studentenalltag Gutscheine dabei.

Wer so wirbt, erreicht vermutlich viele Studierende – es geht aber noch direkter. Einige Läden haben ihr Geschäft komplett auf die Zielgruppe der Studenten ausgerichtet. So gibt es in der Unteren Karlstraße ein Reisebüro der britischen Kette STA Travel, die sich auf Studentenreisen spezialisiert hat. Das Konzept umfasst mehr als nur Studentenflugtarife: Die gesamte Filiale ist auf die junge Kundschaft ausgerichtet. Wer reinkommt, wird geduzt. Verkauft würden vor allem „individuelle Produkte“, sagt Filialleiterin Katharina Nagel. Statt Pauschalangeboten wollen viele Studenten Erlebnisreisen oder Work-and-Travel-Pakete.

Zielgruppe im Blick

Auch Joachim Fuchs, Geschäftsführer der zwei JOF-Hair-Salons in Erlangen, hat die Studenten als Zielgruppe entdeckt. An den Vorlesungstagen brummte das Geschäft so gut, dass Fuchs im Juli einen eigenen Friseurladen für Studierende und Schüler eröffnet hat. In dem Salon namens „be bype“ am Martin-Luther-Platz liegen anstelle von Zeitschriften Tablet-PCs, Termine können per App vereinbart werden, außerdem gibt es kostenloses Internet und eine Snackecke. Dabei geht es allerdings nicht darum, Billig-Haarschnitte anzubieten: „Wir werden sicher nur einen Teil der Studenten erreichen“, vermutet Sprecher Michael Kipper, „Zielgruppe bleiben aber die nicht wenigen jungen Menschen, die zu schicker Kleidung die passende Frisur brauchen.“ In der vorlesungsfreien Zeit ist das Geschäft bisher eher langsam angelaufen. Richtig los geht es wohl erst jetzt zum Semesteranfang.

 

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