Sorge vor viel Wasser
25.10.2014, 16:35 UhrKritischen Fragen sahen sich der Projektleiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Andreas Beier, und seine Chefin Mareike Bodsch, gegenüber. Das war nicht überraschend, denn bereits bei der Informationsveranstaltung im Juli hatten die Einwohner in Möhrendorf Süd kritisiert, dass der Kanal näher an ihre Häuser heranrückt.
Großen Aufwand betrieben
Um möglichst wenig von den Flächen östlich des jetzigen Kanalbetts in Anspruch zu nehmen, haben die Planer allerdings einen erheblichen Aufwand betrieben. Der neue Kanalweg wird im südlichen Bereich etwa um zwei Meter in Richtung Osten verschwenkt, die Kanalböschung durch Spundwände ersetzt. Das bedeutet: Neben dem Weg geht es dann senkrecht hinab ins Wasser. Ein Geländer ist vorerst nicht vorgesehen, jedoch könne man darüber noch reden, sagte Andreas Beier.
Sorgen bereiten den Anwohnern die Rammarbeiten zum Einbringen der Spundwände. Sie befürchten, die Erschütterungen könnten ihre Häuser beschädigen. Darum werde es vor Beginn der Arbeiten eine Beweissicherung geben, was auch im Interesse der Schifffahrtsverwaltung sei, erläuterte Mareike Bodsch.
Warteplatz für Sportboote
Sehr skeptisch beurteilen es die kritischen Bürger, dass die Proberammungen etwa 800 Meter von ihren Grundstücken entfernt erfolgt waren. Sie wiesen darauf hin, dass ihre Häuser nicht auf gewachsenem Boden stehen, weil das Wohngebiet Möhrendorf Süd früher eine Schuttdeponie gewesen sei. Das, sagten die Planer, sei bekannt und berücksichtigt.
Ein Sportboothafen, wie ihn einige Bürger befürchten, werde nicht gebaut, machte Mareike Bodsch klar. Jedoch werde es einen Warteplatz für Sportboote geben, weil die aus Sicherheitsgründen nicht am selben Anleger wie die großen Lastkähne warten dürfen. Zudem werde für mit Muskelkraft betriebene Boote einen Aus- und Einstieg gebaut, weil die nicht durch die Schleuse fahren dürfen. „Die Freizeitschifffahrt soll gefördert werden.“
Einige Bürger befürchten, während der Bauzeit könne der Damm südlich der Schleuse brechen und Möhrendorf wegspülen. Ausführlich erläuterten Beier und Bodsch darum die Vorgehensweise beim Bau des Verschwenks vom Kanal in diesem Bereich.
Demnach wird zunächst ein neuer Damm gebaut bevor der alte durchbrochen wird. Damit habe man bereits Erfahrungen aus anderen Projekten.
Weil die Baustelle innerhalb der Trinkwasserschutzzone zwei liegen wird, meinen etliche Bürger zudem, die Bauarbeiten könnten das Grundwasser negativ beeinflussen, zumal sie beim Bau ihrer Häuser strenge Auflagen erfüllen mussten. Mareike Bodsch erläuterte, ein Fachmann werde sich während der Bauzeit um das Thema Trinkwasser kümmern.
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