Stellenabbau bei Siemens Energy - Bittere Pille für Erlangen?
07.05.2021, 10:30 Uhr
Anfang Februar war von Firmenseite bekannt gegeben, dass man am Standort Erlangen plane, 679 Stellen abzubauen. Der Betriebsrat hält den angedachten Personalabbau für viel zu hoch. Aktuell laufen deshalb noch Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat und Vertretern des Unternehmens.
Wie bereits berichtet, will Siemens Energy bis 2025 weltweit insgesamt 7800 Stellen abbauen. Betroffen sind in Deutschland 3000 Jobs, die vor allem in der Verwaltung, dem Vertrieb und im Management eingespart werden sollen. In Erlangen, dem größten Standort von Siemens Energy, geht seither die Angst um.
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Dabei sehen die veröffentlichten Zahlen vergleichsweise gut aus: So verdiente das Unternehmen im letzten Quartal 2020 unter dem Strich 99 Millionen Euro und kehrte damit in die Gewinnzone zurück. Im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres, das insgesamt bis Ende September reicht, hatte Siemens Energy den Turnaround geschafft und seinen Umsatz um 2,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro gesteigert.
"Große Herausforderungen"
Begründet wird der Stellenabbau vom Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy, Christian Bruch, mit dem sich verändernden Energiemarkt. "Das bietet uns Chancen, stellt uns aber gleichzeitig vor große Herausforderungen", so Bruch im Februar.
Mit dem Abbau von Mitarbeitern will er die Wettbewerbsfähigkeit der Siemens Ausgründung steigern. "Wir sind uns bewusst, dass unsere Pläne Teilen der Belegschaft viel abverlangen. Daher ist es unser Ziel, diese Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich durchzuführen."
Außerdem will Siemens Energy weg von fossilen Energien, hin zu regenerativen Energien wie Windkraft und dem Zukunftsmarkt Wasserstoff. Zuletzt hatte Siemens in den Jahren 2017 und 2019 Arbeitsplätze im Energiebereich abgebaut.
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4 Kommentare
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grubwer
In Nordafrika und Saudi Arabien werden riesige Wasserstoffprojekte geplant für die Versorgung von ganz Europa. Da gibt es Arbeit für die nächsten 100 Jahre.
Optimist64
@Rodin, ok, versteh ich.
Das mit dem Sozialismus, unterschreibe ich sofort. Aber sehr viel in diesem Land, sehen das anders und schwenken rote Fahnen, die FDJ marschiert wieder und Hammer und Sichel, prägen das Bild von Gostenhof.. zumindest an vielen Häusern.
Rodin
@Optimist64: Ganz einfach, die eingehenden Aufträge, die für den steigenden Umsatz verantwortlich sind, kommen in einem anderen Geschäftsfeld rein. Für die "böse" Energiegewinnung, wie Kohle- und Gas-Kraftwerke gibt es keine Aufträge mehr, keine Arbeit mehr und daher muss das Unternehmen dort das Personal abbauen. Personal zu bezahlen, obwohl es nichts zu tun hat und damit keine Wertschöpfung erbringt, funktioniert in einer Marktwirtschaft nicht. Na ja, hat auch im Sozialismus nicht funktioniert.
Optimist64
Der Umsatz steigt, der Gewinn steigt.....trotzdem werden Stellen abgebaut. Um das zu verstehen, fehlt mir das Verständnis.