StUB Erlangen: Grünes Licht für Wöhrmühlquerung

12.4.2019, 18:00 Uhr
StUB Erlangen: Grünes Licht für Wöhrmühlquerung

© Zweckverband Stadt-Umland-Bahn

Die Sache nimmt langsam Fahrt auf und Formen an. Der Stadtrat hat jetzt mehrheitlich bei 19 Gegenstimmen dafür votiert, dass in Sachen Stadt-Umland-Bahn (StUB) eine neue Talquerung über den Regnitzgrund bei der Wöhrmühle als sogenannte Vorzugsvariante in das Raumordnungsverfahren eingebracht wird.

Damit ist noch nichts Endgültiges entschieden. Im Zuge des komplizierten Verfahrens werden die anderen möglichen Varianten ebenfalls überprüft und sind somit nicht gänzlich aus dem Rennen.

Bis zu dieser Entscheidung ging’s im Ratssaal allerdings hart zur Sache. Die Diskussion -es hat sich bereits eine BI gegen die Querung gegründet - ließ die emotionalen Wogen hoch schlagen schlagen. Wortreiche Reden, bekannte Argumente, reichlich Wiederholungen. Auch Zwischenrufe. Und hitzige Ausbrüche reihum. Mit Tischglocke und Ermahnungen musste OB Florian Janik die zuweilen aufgebrachten Gemüter energisch zur Raison rufen.

Hoher ökologischer Stellenwert

Das Thema polarisiert. Alle Parteien und Fraktionen äußerten einmal mehr ihre Sicht der Dinge, und zwar ausführlich. Dass die Grüne Liste der neuen Wöhrmühl-Talquerung durchaus kritisch gegenübersteht und sie lieber eine der "umweltverträglicheren Stecken" über den Dechsendorfer- oder Büchenbacher Damm gesehen hätte, machte Harald Bußmann deutlich. Allerdings wären diese Alternativen letztlich "nicht förderfähig" gewesen. Deshalb habe man sich entschieden, die Wöhrmühlquerung mitzutragen. Auch weil man die Realisierung der StUB mit ihren "hohen ökologischen Stellenwert" nicht "aufs Spiel setzen wollte". Hier lässt auch der Klimaschutz grüßen.

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Die Eingriffe in die Natur sind zweifelsohne zu bedauern, aber unvermeidlich. Vermeiden möchte sie jedoch ÖDP-Rat Joachim Jarosch, der für die Nutzung einer der Bestandsbrücken plädierte – also Dechsendorfer- oder Büchenbacher Damm.

CSU-Fraktions-Chef Jörg Volleth dagegen stellte abermals das ganze Unternehmen StUB in Frage, wies stattdessen auf neuartige Antriebstechniken bei Fahrzeugen hin, die in den nächsten 15 bis 20 Jahren zur Reife entwickelt werden, bis eben die StUB vielleicht einmal fahren wird, und favorisierte erneut ein Bus-System als bessere Alternative. Nach wie vor vertritt die CSU die Meinung, dass eine Kosbacher Brücke die "einfachere Lösung" wäre.

StUB ist das richtige Nahverkehrskonzept

Das sieht die SPD-Fraktion mitnichten so. Philipp Dees bescheinigte den Christsozialen in Sachen Verkehrspolitik ein recht "rückständiges Niveau", getragen von Ideen aus den 60er und 70er Jahren. Denn letztlich sei es egal, welche Antriebe die Fahrzeuge dereinst haben, sie benötigen Platz, der so nicht mehr vorhanden ist. Die Zukunft der Mobilität in städtischen Räumen liege in Massenbeförderungsmittel, so Philipp Dees‘ Credo. Das sieht OB Florian Janik nicht anders: "Die StUB ist das richtige Nahverkehrskonzept der Zukunft. Nur mit der StUB können wir den steigenden Pendlerverkehr in den Griff kriegen".

Das Raumordnungsverfahren wird jedenfalls im Dezember abgeschlossen sein — aller Voraussicht nach.

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