Giftköder

Tierhasser in der Region unterwegs: Verband setzt nach toten Greifvögeln Belohnung aus

Benjamin Jungblut

Redakteur

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30.4.2024, 10:42 Uhr
Immer wieder werden Greifvögel Opfer von Giftködern, wie hier im vergangenen Jahr bei Kalbensteinberg. 

© Heidi Seiß, NN Immer wieder werden Greifvögel Opfer von Giftködern, wie hier im vergangenen Jahr bei Kalbensteinberg. 

Grausamer Fund in Herzogenaurach-Hauptendorf Anfang März: Beim Gassigehen mit dem Hund entdeckte eine Spaziergängerin drei tote Greifvögel, zwei Rotmilane und ein Mäusebussard. Sofort meldete sie ihre Entdeckung dem Veterinäramt des Landkreises Erlangen-Höchstadt.

Wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) nun in einer Mitteilung berichtet, starben die Tiere nicht an einer natürlichen Ursache. Eine toxikologische Untersuchung ergab, dass die Tiere mit Carbofuran vergiftet wurden. Das als Insektizid eingesetzte Kontaktgift Carbofuran ist seit 2007 in der EU verboten und stellt auch eine Gefahr für Kinder und Hunde dar.

Der gleiche traurige Befund ergibt sich für einen weiteren Rotmilan, der ebenfalls im März in der Nähe von Taufkirchen im Landkreis Erding gefunden wurde. Der Landesfachbeauftragte Naturschutz beim LBV Andreas von Lindeiner ist erschüttert: "Die illegale Tötung streng geschützter Arten, wie die eines Rotmilans oder Mäusebussards, ist kein Kavaliersdelikt. Solche Straftaten dürfen nicht folgenlos bleiben". Gemeinsam mit der Gregor Louisoder Umweltstiftung ruft der Verband die Bevölkerung im Umfeld der betroffenen Ortschaften dazu auf, besonders aufmerksam zu sein und mögliche Beobachtungen umgehend an die zuständigen Behörden zu melden. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt haben die örtliche Kreisgruppe und engagierte Bürgerinnen und Bürger sogar eine Belohnung über 3.000 Euro für Hinweise, die zur Überführung des Täters oder der Täterin führen, ausgelobt.

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