Sachbeschädigungen
Überklebte Plakate in Höchstadt: CSU-Ortsvorsitzender fordert Spende von Fridays for Future
22.9.2021, 05:45 UhrEine Runde nach der anderen hat Alexander Schulz gedreht, um beschädigte und überklebte Wahlplakate des CSU-Ortsverbands wieder herzurichten. Das ist an sich nichts Neues für ihn. "Ich engagiere mich seit 25 bis 30 Jahren in der Politik", sagt er, aber in den vergangenen beiden Jahren hätten die Sachbeschädigungen massiv zu genommen. Das sei schon bei der Kommunalwahl aufgefallen und auch jetzt vor der Entscheidung im Bund.
Werte anderer mit Füßen getreten
Die Aktivisten von Fridays for Future haben jetzt seiner Meinung nach noch einen drauf gesetzt. 20 bis 25 Plakate der CSU hätten sie immer wieder überklebt mit Aufrufen zum Klimastreik. Wären es vereinzelte Plakate gewesen, hätte er nichts gesagt, betont Schulz. "Aber so finde ich: Wenn die jungen Menschen - zweifellos gute - Werte verfolgen, dann dürfen sie dabei nicht die Werte anderer mit Füßen treten. Sonst stimmt der Wertekompass einfach nicht." Die Aktivisten müssten sich klar machen, dass sie mit solchen Sachbeschädigungen nicht die große Politik träfen, sondern einen kleinen Ortsverband mit 110 Mitgliedern und wenigen engagierten Aktiven.
Im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 seien zum Beispiel 40 von rund 130 Plakatständern des Ortsvereins zerstört worden. Da komme schnell eine Summe von knapp 500 Euro zusammen - ganz abgesehen von der Arbeit, die Vereinsmitglieder aufwenden müssten. Dafür können die Vertreter von Fridays for Future wohl nichts.
Aber "wenn ihr unsere Plakate für eure Werbeaktion missbraucht, erfüllt das den Tatbestand der Sachbeschädigung", schreibt Schulz im offenen Brief. Als Ausgleich erwarte er eine Spende von 500 Euro an die Stiftung, in dessen Kuratorium er sitzt. Mit dem Geld könnten dann sinnvolle Projekte von aktivem Natur- und Umweltschutz in der Region unterstützt werden.
"Ansonsten behalten wir uns weitere Schritte vor." Wie genau diese aussehen könnten, dazu hat Alexander Schulz sich schon einen Plan zurechtgelegt. Ganz am Ende könnte auch eine polizeiliche Anzeige stehen. "Das wäre für mich aber das letzte Mittel", sagt er. "Ich hoffe auf Einsicht und lasse mich überraschen."
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