Uni auf Trab gehalten
9.4.2014, 12:50 UhrWieder mehr als 150 Teilnehmer waren in der Schule versammelt – die Turnhalle ist bekanntlich wegen Einsturzgefahr gesperrt (wir berichteten) – um den Ortsentwicklungsprozess voranzutreiben. 30 Studenten der Architektur, des Verkehrswesens und der Sozialwissenschaften hatten dafür Musterbeispiele zur Ortsentwicklung aus Paris, Amsterdam und Kopenhagen zusammengestellt. In Zukunft, da sind sich die Bubenreuther sicher, wird ihr Ort zumindest für kleine Kommunen Musterlösungen liefern können.
Zum Themenfeld „Wohnen“ wurden Wohnformen gezeigt wie sie für die neue Ortsmitte auf den „Posteläckern“ möglich wären. Die Bürger betonten in Gruppenarbeiten zudem die Notwendigkeit der Nachverdichtung sowie das Fehlen kleinerer Wohnungen und mahnten die Berücksichtigung von Mehrparteienhäusern an.
Beim Themenfeld „Leben“ wurden die Arbeiten der beim ersten Forum im November letzten Jahres gegründeten Initiativen aufgegriffen, um zusammen mit den Vertretern der „Flüchtlingshilfe“, der „Tauschbörse“, der „Nachbarschaftshilfe“ und der „Ideenwerkstatt“ erste Ergebnisse und das weitere Vorgehen zu diskutieren. Ernüchtert schilderten die Vertreter der „Flüchtlingshilfe“ die Probleme bei der Suche nach geeignetem Wohnraum für Asylbewerber. Wie berichtet war eine Containerlösung an der Schule angedacht.
Neue Wege wagen
Die Initiative „Ideenwerkstatt“ machte anhand der schlechten Einnahmesituation im Gemeindehaushalt deutlich, dass die Kommune neue Wege wagen muss, um den Ort für wohnortverträgliches Gewerbe attraktiv zu machen. Aktive Werbung und ein Internetauftritt, der ansiedlungswillige Unternehmen anlockt, sollen erste Schritte sein. In der Diskussion über die „Mobilität“ wurde wurden unter anderem kürzere Taktzeiten beim ÖPNVs gefordert, um die Attraktivität und damit die Nutzung fördern. Anhand eines Modells mit Spielzeugautos, Fahrrädern und Fußgängern wurde zudem die zukünftige Verkehrssituation am Neubau vom „Mauslochs“ kontrovers diskutiert.
Die neu gewählten Gemeinderäte haben unter anderem in den Arbeitsgruppen Wohnen, Leben, Mobilität und Wirtschaft & Gewerbe die Diskussionsbeiträge und Vorschläge aufgenommen. Die Anregungen sind auch als Arbeitsaufträge für den Forschungspartner der TH Nürnberg zur Bearbeitung im Sommersemester 2014 weiter gegeben worden. Dabei werden sich die Entwürfe voraussichtlich auf das Hoffeld, die Ortsmitte Posteläcker, die Geigenbauersiedlung und den Südhang konzentrieren.
Prominente Unterstützung erwartet Bubenreuth im Übrigen von der bekannten Architektin Anne Lacaton aus Paris. Sie wird im Sommersemester als Gastprofessorin an der TH lesen und auch Bubenreuth besuchen, um ihre Expertise für die Gestaltung von Bubenreuth einzubringen. Im dritten Bürgerforum im Herbst werden die Bürger die Möglichkeit haben, diese Entwürfe zu diskutieren.
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