Uni-Klinikum Erlangen ist auf Wachstumskurs
30.4.2018, 06:13 UhrFast 30 Jahre behielt der Masterplan Gültigkeit. Nun haben verschiedene Planungsgesellschaften im Auftrag des Staatlichen Bauamtes Nürnberg einen neuen Masterplan für die Universitätsmedizin in Erlangen erstellt. Eine Fortschreibung sei nicht nur wegen der Veränderungen, denen das Klinikum unterliegt, notwendig, sondern auch wegen der Veränderungen in der Stadt insgesamt, sagte Dieter Maußner, Leitender Baudirektor des Staatlichen Bauamts Nürnberg.
Dazu zählt unter anderem die Verlagerung der Siemens-Mitarbeiter auf den neu entstehenden Campus. Hinzu kommt der Umzug der Philosophischen Fakultät in den Himbeerpalast, der laut Maußner 2024 erfolgen soll. Dadurch werden wiederum Flächen frei, die für die weitere Entwicklung des Klinikums von großer Bedeutung sind. Kern des Masterplans ist dabei eine Restrukturierung des betrieblichen Gesamtkonzepts.
Konzentrische Anordnung
Entwickelt haben die Planer in diesem Zusammenhang eine konzentrische Anordnung der Funktionen des Uniklinikums. Im Mittelpunkt stehen dabei etwa Krankenversorgung, Diagnostik und die Ausbildung am Patienten. In diesem "Zentrum" befinden sich unter anderen das Stammgelände des Klinikums, das Nordgelände und die Bereiche in und um die Glückstraße (Zahnklinik). Zu den wichtigsten Themen zählen hier unter anderen der Ausbau des Kopfzentrums, aber auch der Ausbau der Forschungsbereiche.
Um den Kern sollen sich alle Aufgabenfelder gruppieren, die einen unmittelbaren Bezug zur Krankenversorgung haben wie beispielsweise die patientennahe Forschung. In einem weiteren Ring werden alle Aufgaben gebündelt, die "mittelbaren" Bezug zur Krankenversorgung haben, etwa die Grundlagenforschung. Den äußeren Ring bilden wiederum alle Aufgaben ohne räumlichen Bezug zur Krankenversorgung, also etwa das in Frauenaurach befindliche Zentrallager des Klinikums.
Die Planer haben sich darüber hinaus Gedanken über mögliche Standorte für weitere Parkhäuser gemacht. Bekanntlich fehlen dem Klinikum derzeit ausreichend Stellplätze. Allein für die Mitarbeiter sind es rund 1500 Stellplätze; 800 Stellplätze fehlen für Patienten und Besucher des Klinikums. Insgesamt vier Bereiche mit einem Gesamtpotential von 1700 Stellplätzen haben die Planer dabei identifiziert. Vorgeschlagen werden Parkhäuser in der Hindenburgstraße und am Aromagarten sowie eine Tiefgarage auf dem Nordgelände. Die Erschließung soll in einer Weise erfolgen, die die Neue Straße nicht zusätzlich mit Verkehr belastet.
Zustimmung der Fachministerien steht noch aus
Der Aufsichtsrat des Klinikums hat den Masterplan bereits abgesegnet. Vorbehaltlich der Zustimmung der Fachministerien könnten erste Maßnahmen in den Doppelhaushalt des Freistaats für die Jahre 2019/2020 aufgenommen werden.
Quer durch alle Fraktionen wurde in der Sitzung des Stadtrats zwar die besondere Bedeutung des Klinikums nicht nur als Forschungs- und Lehranstalt, sondern auch als Krankenhaus für die Erlanger gelobt. Trotzdem hätten sich die allermeisten Redner eine frühere Beteiligung des Stadtrats gewünscht.
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