Viel Neues: Das verändert sich in den Erlangen Arcaden
13.10.2017, 18:00 UhrIm Jubiläumsjahr frischen Wind in die Bude bringen ist das eine. Sich für die Zukunft rüsten und noch mehr auf das deutlich verändere Kaufverhalten der Kunden eingehen, ist das andere, meinte Bastian Peters vom Center-Management der Düsseldorfer Zentrale. Und damit wies er nicht allein auf die wachsende Online-Konkurrenz hin.
Für die Center-Macher stehen die Zeichen auf Veränderungen, die wohlbedacht ins Kalkül gezogen werden. Dazu gehören tausende von Arbeitsplätzen, die sich in den nächsten Jahren innerhalb der Stadtgrenzen verlagern werden, ferner das weitere Wachsen der Universität mit neuen Standorten und nicht zuletzt das "grüne Licht" für eine Stadt-Umland-Bahn zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach.
Denn eine der zentralen Haltestellen wird später direkt vor der Arcaden-Tür liegen. "Erlangen wird urbaner, noch anspruchsvoller und jünger. In dieser Entwicklung setzen wir als Erlangen Arcaden ein deutliches Ausrufezeichen", so das Center-Management. Genau deshalb sollen sich die geplanten Maßnahmen nicht in eine bloße Oberflächenkosmetik erschöpfen. Vielmehr zeigt man sich sehr entschlossen, die Arcaden mit "Style und Erlebnis auf ein neues Niveau zu heben".
Um das zu realisieren, muss an verschiedenen Ecken gefeilt werden. Eine davon liegt gleich vor der Haustür — die Piazzetta. Peters ist nicht besonders glücklich über das momentane Erscheinungsbild des Platzes vor dem Haupteingang. Die vielen Räder, die dort kreuz und quer stehen, sind nur ein Manko. Die Fläche soll bald schöner gestaltet werden. Dabei werden die Sitzflächen rund um die Linde völlig neu kreiert. Eine "großzügige Sitzterrasse", verbunden mit dem Café gleich am Eingang, wird die Arcaden zur belebten Fußgängerzone hin öffnen. Auch für den Bereich der Bushaltestelle, die ja eine zentrale Funktion einnimmt, könnte man sich eine gefälligere Optik vorstellen.
Neues Design
Ein ganzheitlicher Eindruck soll entstehen. Und aufs Wohlbefinden der Besucher wirken. Dazu wird das komplette Design überarbeitet und aufeinander abgestimmt. Wärmere Materialien werden verwendet. "Die Zukunft liegt im Natürlichen". Die steinernen Sitzbänke haben ausgedient. Stattdessen können sich die Besucher fürderhin auf bequemen Sitz- und Lounge-Bereichen ausruhen.
In diesen Ecken sind dann Ladestationen für Smartphones und Tablets integriert, das WLAN-Angebot wird "optimiert". "Noch mehr Cityerlebnis und urbanes Flair für die Lebensqualität in unserer Stadt", so Vladimir Tinchev. Der 30-jährige Bulgare ist seit September der neue Arcaden-Center-Manager.
Ein neues "intuitiv erfassbares" Wegeleitsystem wird Familien mit Kindern unter anderem in die neue "Kids Area" lotsen, die im Untergeschoss platziert wird. Dort ist neben den entsprechenden Geschäften eine großzügige Spielfläche vorgesehen.
Einen größeren baulichen Eingriff wird es in Richtung Ausgang Nürnberger Straße geben. Dort wird die Bodendecke ein gutes Stück geöffnet und beseitigt, damit schließlich mehr Tageslicht ins Untergeschoss dringen kann. Überhaupt wird das gesamte Lichtkonzept in der Kaufmeile überarbeitet.
Neben all den Veränderungen bleibt die Zahl der Mieter doch weitgehend gleich und liegt bei etwa 107. In diesen Läden haben rund 800 Menschen ihren Arbeitsplatz. Zählt man noch die Dienstleister dazu wie Sicherheitsdienst, Haustechniker, Reinigungsfirmen und andere, kommt man auf etwa 1500 Leute, die rund um die Arcaden beschäftigt sind.
Die Arcaden waren in der Anfangszeit ein eher ungeliebtes Kind in der Bevölkerung. Das habe sich längst geändert. Bastian Peters spricht von einem "gelungenen Projekt" und von einer "Erfolgsgeschichte". Ein ausgewogener Branchen-Mix ist der Garant dafür. Der soll auch in den nächsten Jahren die Kunden anziehen. Etliche neue Läden wie Superdry, Pepe Jeans oder G-Star sollen’s richten.
Auch die Neuordnung des Gastronomiebereiches, der etwa neun Prozent des Ladenangebots ausmacht, wird ihr Scherflein beitragen, damit die Arcaden für viele Erlanger und Auswärtige eine beliebte Anlaufstation bleiben — nicht nur wegen des kulinarischen Angebots.
Im Jahr 2015 zählte man erstmals über zehn Millionen Besucher im Erlanger Shopping-Center. Ähnliche Zahlen wünscht man sich natürlich auch für die Zukunft.
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