Windkraft vom Erlanger Rathausdach
21.6.2020, 06:02 UhrDas Rathaus hat im Vergleich zu anderen städtischen Gebäuden einen hohen Stromverbrauch. Grund: Die zahlreichen PC-Arbeitsplätze. Viel „Saft“ brauchen darüber hinaus Ratssaal, Bürgeramt und Kantine. Was liegt also näher als einen Teil des Stromverbrauchs durch regenerative Energie abzudecken, die am besten auch noch im oder am Rathaus gewonnen wird.
Zwar besitzt das Rathaus bereits eine Photovoltaikanlage. Diese befindet sich auf einer Dachfläche des Verwaltungsgebäudes und gehört den Erlanger Stadtwerken (EStW). Sie dient nicht der Stromversorgung des Rathauses. Die Anlage wurde erst kürzlich renoviert und soll noch Jahre weiterlaufen.
Es ist auf dieser Dachfläche aber noch weiterer Platz vorhanden. Neben der Anlage der EStW soll daher eine städtische PV-Anlage errichtet werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwas über 200.000 Euro. Anfang 2021 könnte die Anlage in Betrieb gehen.
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Darüber hinaus nutzt das Rathaus seit der Fassadensanierung 2005 sogenannte Warmluft-Kollektoren an der Südfassade. Diese Kollektoren sind eine Art von Solarkollektoren, bei der Luft statt Wasser als Wärmeträger benutzt wird.
Neue technologie ist noch in der Erprobung
Damit aber nicht genug. Geplant ist die Installation einer Windkraftanlage, die ebenfalls Strom für den Verwaltungsbau liefern soll. Die Anlage nutzt dafür nicht die allseits bekannten Windflügel, sondern sogenannte Windwalzen.
Die Technologie ist allerdings noch in der Erprobungsphase. Die Verwaltung ist daher mit einem regionalen Anbieter in Kontakt, um eine Pilotanlage auf der Attika der westlichen Fassade sowie auf dem Aufzugsmaschinenraum zu intstallieren. Zum Einsatz sollen dabei sechs Windwalzen kommen. Kosten: 73.000 Euro. Die Vorplanungen dafür laufen bereits seit Herbst vergangenen Jahres. Ende 2020 könnte, so die Verwaltung, die Montage, der Anschluss und die Inbetriebnahme der Pilotanlage erfolgen.
Bis die Anlage sich bezahlt macht, wird aber einige Zeit ins Land gehen. Von den heutigen Windverhältnissen ausgehend, könnte das in genau 15,7 Jahre der Fall sein, so die Verwaltung.