Wo soll die StUB fahren? Diskussion in Erlangen
12.3.2019, 06:00 UhrNeben der Planungsgrundlage, dem sogenannten L-Netz, werden derzeit die zwölf verbleibenden Teilstrecken-Varianten, darunter unter anderem vier verschiedene Regnitzquerungen, im formalisierten Auswahlverfahren noch detaillierter betrachtet. Ziel ist es, die aussichtsreichsten Linienführungen für die Stadt-Umland-Bahn zu ermitteln.
Die beauftragten Ingenieurbüros prüfen aktuell die vorliegenden Möglichkeiten zur Überquerung der Regnitz – im Bereich des Büchenbacher Damms, zwei mittlere Regnitzquerungen und eine Variante im Bereich Dechsendorfer Damm – hinsichtlich eines fest definierten Kriterienkatalogs.
Hierbei handelt es sich um die zweite Bewertungsstufe des Formalisierten Abwägungs- und Rangordnungsverfahrens, bei der unter anderem auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis für die einzelnen Varianten berechnet wird. „Da die Förderfähigkeit eine entscheidende Rolle spielt, wird pro Variante ermittelt, welche Auswirkung diese auf die Förderwürdigkeit des Gesamtprojekts hat“, erläutert Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn. Für eine Förderfähigkeit der Stadt-Umland-Bahn muss ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis für die Gesamtstrecke von größer 1,0 vorliegen.
Erhebliche Baukosten an den Unterführungen
Gegen einen Streckenverlauf über den Dechsendorfer Damm spricht aus Planersicht eine Engstelle in der Pfarrstraße, die einen zweigleisigen Betrieb einer Straßenbahn nicht zulasse. Ein solcher Streckenverlauf würde auch erhebliche Baukosten an den beiden Unterführungen in der Martinsbühler und der Dechsendorfer Straße (Bahn- und Autobahn) nach sich ziehen, wobei die Unterführung unter der Bahnlinie gerade erst mit einem Millionenaufwand fertig gestellt wurde.
Neben der Möglichkeit, den Büchenbacher Damm (nach einer Verbreiterung) zu befahren, bevorzugen die Planer beim StUB-Verband eine alte Variante: die Kosbacher Brücke in modifizierter Form und nur für den öffentlichen Verkehr zugelassen, die somit kein „Einfallstor“ für den Autoverkehr werden soll, sehr wohl aber Busse aus dem Stadtwesten und dem Landkreis aufnehmen könnte. Diese Brücke könnte sowohl an der Wöhrmühle vorbei oder auf Höhe der Autobahnausfahrt Mitte den Regnitzgrund überqueren.
Das wäre die kürzeste und schnellste Strecke
Bei den Mitgliedern des Zweckverbands – den Städten Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg – besteht erkennbar eine gewisse Präferenz für eine der Brücken-Varianten. Aus naheliegendem Grund: Diese Strecke wäre die kürzeste und die „schnellste“ und hätte somit auch die kürzeste Fahrtzeit zwischen Herzogenaurach und Erlangen/Nürnberg.
Ihr Nachteil gegenüber den anderen Varianten bestünde allerdings darin, ein kleineres Fahrgastpotenzial zu erschließen, da weniger Wohngebiete angefahren werden. Neben den Ergebnissen zur Regnitzquerung berichtet der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn im 5. Dialogforum auch über den aktuellen Planungsstand der anderen Streckenabschnitte.
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