Wohnraum für große Familien ist Mangelware

21.12.2012, 11:00 Uhr
Wohnraum für große Familien ist Mangelware

© Ralf Rödel

Das Haus wird von der Nürnberger Baufirma Schultheiß gebaut und soll nach einer Phase der konkreten Planung und des Baus voraussichtlich im Jahr 2015 bezugsfertig sein.

Das Bauprojekt ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Einmal, weil es in einem Ein-Familien-Haus-Umfeld wieder ein größeres Objekt des Geschosswohnungsbaus sein wird, zweitens aber auch, weil es ein Stück ambitionierte Architektur darstellt, das in einem mit fast 20 teilnehmenden Büros aus ganz Deutschland gut besetzten Architekturwettbewerb zum Preisträger gekürt wurde. Dabei war auch die Qualität der konkurrierenden Entwürfe so gut, dass es neben dem ersten zwei dritte Preise sowie drei Anerkennungen (und damit ein Preisgeld) gab. Dem Stadtplanungsamt gegenüber hat die Fa. Schultheiß, die den Wettbewerb ausgelobt hatte, zu erkennen gegeben, den Siegerentwurf auch umzusetzen – keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen Bauherren und -träger die Architekturentwürfe aus Kostengründen oft beschneiden.

Stadtplanungsreferent Josef Weber und seine Kollegen aus dem Baureferat hatten das Baulos der Nürnberger Baufirma zugesprochen, nachdem diese den größten Teil des Anforderungskatalogs zu erfüllen versprachen: So wird das Haus in einer „vorausschauenden“ Energiesparbauweise gebaut, der wie eine unfertige „5“ gefaltete Bau ist an sich bereits kompakt-wärmesparend. Alle Wohnungen – darunter auch viele Vier-Zimmer- oder sogar Fünf-Zimmer-Wohnungen – sind wie das ganze Haus barrierefrei gestaltet, zudem gibt es für Übernachtungsgäste auch eine Gästewohnung, über die verfügt werden kann.

Aus der Sicht des Planungsreferenten hat das Siegerbüro Maisch Wolf Architekten einen Entwurf vorgelegt, in dem in dem dreigeschossigen Bau keine „B“-Lagen (wie Wohnungen mit schlechteren Sicht- oder Schallbedingungen) entstanden sind. Zudem sei die Form des Gebäudes so pfiffig, dass in allen Wohnungen ein Blick ins Grüne möglich sei, gleichzeitig aber das angrenzende Gebiet mit Schule und großem Ladenzentrum ausreichend „verdichtet“ werde.

Planungsreferent Josef Weber geht davon aus, dass der Neubau den angespannten Wohnungsmarkt vor allem für Familien mit Kinder etwas entlasten könnte. Vor allem der Umzug von Familien mit etwas höherem Einkommen in den Neubau (es sind alles Eigentumswohnungen) könnte dazu führen, dass in der Zentralstadt preiswertere Wohnungen gleicher Größe frei werden.

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