Zwei Mitfahrbänke und viele nette Autofahrer in Erlangen
30.9.2016, 12:00 UhrZwei „Mitfahrbänke“ sollen bald platziert werden — die eine in der Burgbergstraße, die andere in der Bayreuther Straße. Hat sich schließlich ein Bürger darauf niedergelassen, hält sogleich „ein netter Autofahrer“ an, und nimmt ihn in Richtung Innenstadt oder Burgberg mit. Soweit die Theorie.
Diese „unkomplizierte wie menschenverbindende Idee“ soll fortan richten, was das derzeitige Busnetz offenbar nicht so recht zu leisten vermag. Denn: „Der ÖPNV geht völlig am Burgberg vorbei“, monierte Stadträtin Rosi Egelseer-Thurek im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss (UVPA), und machte sich für den Antrag ihrer CSU stark. Dabei erinnerte sie an frühere Versuche, den Burgberg besser „anzubinden“ — beispielsweise durch ein „Bedarfstaxi“. Doch das wurde seinerzeit wieder abgeschafft, weil das Ganze zu teuer kam und zudem wenig genutzt wurde. Dagegen seien die „Mitfahrbänke“ eine doch eher „erfreuliche Geschichte“.
Mit ihrem Vorschlag stieß die CSU-Rätin auf keinerlei Widerstand. SPD-Sprecherin Felizitas Traub-Eichhorn nannte die Idee „pragmatisch und gut“ — aber eben nur an den beiden genannten Stellen. „Sonst aber bitte nicht“. Denn es solle keinerlei Konkurrenz zu den Bussen aufgebaut werden.
Standorte ausgespäht
Die Verwaltung schaute sich bereits nach möglichen Standorten um. Favorisiert wird demnach eine Bank in der Burgbergstraße im Kreuzungsbereich Platenstraße/Ludwig-Thoma-Straße und eine in der Bayreuther Straße unweit der Schwabach-Brücke. Natürlich ist bei alledem die Verkehrssicherheit oberstes Gebot. Die Mitfahrerbank muss für den Autofahrer „bereits von weitem erkennbar sein, damit er ein Halten einplanen kann“, hieß es. Und eine solche Bank direkt neben einer Bushaltestelle — das ginge schon gar nicht wegen möglicher Irritationen der Fahrzeuglenker.
Was nun in der Stadt noch leise Zukunftsmusik ist, ist im Landkreis längst Alltag. So laden beispielsweise in Buckenhof, Bräuningshof oder auch Bubenreuth solche Bänke bereits zum Mitfahren nach Erlangen ein.
Für die beiden Mitfahrerbänke muss die Stadt wohl nicht allzu tief in den Säckel greifen. Denn Sponsoren haben bereits ihr Interesse signalisiert. Was das Aufstellen der Bänke und ihr künftiger Unterhalt kosten wird, muss noch geklärt werden. Klar ist jedenfalls, dass sich die UVPA-Runde einstimmig für die Sache ausgesprochen hat.
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