Zwei Tage mehr Ferien für muslimische Schüler
26.7.2014, 14:24 UhrAn den ersten beiden Tagen von drei Festtagen des Fastenbrechens können Schüler in Bayern auf Antrag ihrer Eltern vom Unterricht befreit werden. In diesem Jahr fallen diese beiden Tage auf die letzten beiden Schultage vor den Sommerferien. Zirka 80 Anträge auf Unterrichtsbefreiung liegen Klaudia Gruber, der Direktorin der Werner-von-Siemens-Realschule, vor. 130 Schüler muslimischen Glaubens besuchen die Realschule, an der in diesem Schuljahr insgesamt 850 Kinder und Jugendliche unterrichtet wurden. Die Werner-von-Siemens-Realschule ist eine von vier Modellschulen im Freistaat, die bereits im fünften Jahr im Rahmen eines bayernweiten Modellversuchs Islamischen Unterricht ermöglicht.
Viele Anträge
Darüber, dass das Fest des Fastenbrechens – in Deutschland manchmal auch Zuckerfest genannt – in diesem Jahr auf die beiden letzten Schultage vor den Ferien fällt, ist Klaudia Gruber sehr froh. „Ich bin erleichtert, dass es so günstig liegt“, sagt die Schulleiterin. Denn diesmal dürfe sie den Anträgen der Eltern stattgeben. Die Schüler könnten vor dem eigentlichen Ferienanfang daheim bleiben, lediglich ihre Zeugnisse können sie erst am Dienstag oder später abholen. Viele muslimische Familien fahren in den Ferien in ihre alte Heimat und besuchen dort Verwandte. Reihenweise liegen Klaudia Gruber jedes Jahr Anträge auf vorzeitige Befreiung vor, die sie alle ablehnen muss.
Bereits am Dienstag veranstaltete die Werner-von-Siemens-Realschule ein Fastenbrechen, zu dem die gesamte Schulgemeinschaft eingeladen war. Letztes Jahr war sie bayernweit die erste Schule, die dieses für Muslime wichtige Ereignis zu einem festen Teil des Schulkalenders machte. Dieses Jahr folgten nach dem Erlanger Vorbild weitere Schulen in Nürnberg.
„Was die muslimischen Eltern, die das Fest vorbereiteten, auf die Beine gestellt haben, war unglaublich“, sagte Klaudia Gruber. „Es bogen sich die Tische mit all den Speisen.“ Amin Rochdi, Lehrer für Islamunterricht, meinte: „Mit diesem Fest zeigen wir als Schule, dass uns die Kultur und Religion aller Schüler wichtig ist.“
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