Unwetterzelle über Nürnberg

Heftige Starkregen und überflutete Straßen: DWD mit Gewitterwarnung - Auto bleibt in Fluten stecken

Johanna Mielich

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27.6.2024, 20:24 Uhr
Am Donnerstag erwischte ein Unwetter wieder einmal Nürnberg. In der Zerzabelshofstraße fuhr ein Wagen durch die überflutete Unterführung - und blieb mit Motorschaden stehen.

© NEWS5 Am Donnerstag erwischte ein Unwetter wieder einmal Nürnberg. In der Zerzabelshofstraße fuhr ein Wagen durch die überflutete Unterführung - und blieb mit Motorschaden stehen.

Dem Freistaat stehen laut dem Deutschen Wetterdienst erneut teils kräftige Gewitter bevor. Bis in die Nacht zum Freitag seien Gewitter und Starkregen mit bis zu 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde möglich, schreibt die Behörde. Auch Hagel und Böen bis 75 km/h sind gemeldet. Betroffen ist demnach vor allem der Norden Frankens, dort könne es auch Starkregen mit bis zu 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit geben. Konkret traf es dann die Regionen Nürnberg, Fürth, Lauf, Schwabach, Roth und Neumarkt.

Es bestehe Gefahr für Leib und Leben durch Blitzschlag und herabstürzende Äste sowie umherfliegende Gegenstände, warnte der DWD. Zudem wird vor raschen Überflutungen von Straße, Unterführungen und Kellern sowie Aquaplaning auf den Straßen gewarnt. Weitere Phänomene: mögliche Erdrutsche und Hagelschlag. Daher die klare Handlungsempfehlung: Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien und in Gewässern oder suchen Sie Schutz, falls unvermeidbar.

Die Temperaturen sollten am Donnerstag auf schwülwarme 23 bis 29 Grad steigen. Dazu wehe ein mäßiger und teils auffrischender Südwestwind. In der Nacht zu Freitag soll die Gewitterneigung dann deutlich abnehmen. Gebietsweise werde es klar, örtlich sei auch Nebel möglich. Der Freitag wird ähnlich warm erwartet mit bis zu 30 Grad. Erneut seien einzelne Schauer und Gewitter möglich.

In Mittelfranken sorgten Gewitter im Laufe des Vormittags bereits vereinzelt für überflutete Straßen - so etwa in Nürnberg, Fürth und im Bereich Weißenburg, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf der Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt kam es weiter zu Verspätungen, nachdem zuvor ein Stellwerk bei Dachau aufgrund mehrerer Blitzeinschläge beschädigt worden war.

Gewitter ziehen über die Region

Bereits am Donnerstagmittag zogen heftige Gewitter über die Metropolregion hinweg, der Deutsche Wetterdienst hat für zahlreiche Landkreise eine Unwetterwarnung herausgegeben. Teils galt die zweithöchste Warnstufe.

Schwere Gewitter: In diesen Landkreisen in Franken und der Oberpfalz warnt der DWD

  • Landkreis Lichtenfels (gilt bis 22 Uhr)
  • Landkreis Kronach (gilt bis 22 Uhr)
  • Landkreis Kulmbach (gilt bis 22 Uhr)
  • Landkreis Tirschenreuth (gilt bis 15.30 Uhr)
  • Landkreis Wunsiedel (gilt bis 15.30 Uhr)
  • Landkreis Hof (gilt bis 15.30 Uhr)
  • Landkreis Marktredwitz (gilt bis 15.30 Uhr)
  • Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab (gilt bis 15.30 Uhr)

Die Gewitter können mit Starkregen und Windböen von bis zu 80 Kilometern pro Stunde begleitet sein. Der Wetterdienst warnt vor umherfliegenden Gegenständen, Blitzschlag und lokalen Überschwemmungen.

Autobahn gesperrt, Blitzeinschlag: Mehrere Einsätze in Bayern

Mutmaßlich wegen eines Blitzeinschlags ist am Mittwoch im Dachstuhl eines Reihenhauses in Aschaffenburg ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen griffen am Mittwochnachmittag auch auf die Dachstühle benachbarter Reihenhäuser über, wie die Polizei am Abend mitteilte. Die Bewohner konnten alle ihre Häuser verlassen und blieben nach bisherigem Erkenntnisstand unverletzt.

Die A96 im Landkreis Landsberg am Lech war wegen Überflutung durch starke Regenfälle für mehrere Stunden gesperrt worden. Zeitweise stand das Wasser am Mittwochabend kniehoch auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung München, wie die Polizei mitteilte.

Außerdem wurde die Fanzone der Europameisterschaft 2024 im Münchner Olympiapark teils geschlossen.

In Fürth regnete es am Donnerstagmittag binnen kurzer Zeit so stark, dass sich das Wasser auf der Straße sammelte.

In Fürth regnete es am Donnerstagmittag binnen kurzer Zeit so stark, dass sich das Wasser auf der Straße sammelte. © Collage:dpa/News5

Hitze am Wochenende?

Allerdings ist ziemlich klar: Die Hitze wird weitergehen. Dem Wetterochs zufolge werden in Franken am Samstag bis zu 33 Grad erwartet. Allerdings ist diese Prognose auch noch von einem von Spanien und Südfrankreich herziehenden Tief abhängig. "Bei einer nördlicheren Zugbahn (Thüringen) bringt es uns außerordentlich warme und feuchte Luft mit Hitze und Unwettergefahr. Bei einer südlicheren Zugbahn (Alpen) wird sich das Tief bei uns nur wenig bemerkbar machen", schreibt der Experte. Aber auch im Fall der zweiten möglichen Prognose wird es in der Region warm bleiben.