Ersatz-Shirts: Bayerische Schule kämpft gegen Po-Blitzer
4.7.2018, 16:36 UhrSie sind weit, lang und stehen nicht im Verdacht, auch nur annähernd aufreizend zu sein: Mit solchen Ersatz-Shirts stattet die Mittelschule Osterhofen in Niederbayern Schülerinnen aus, die in zu knapper Kleidung erscheinen. Zuerst berichtete die Passauer Neue Presse (PNP) über die Praxis, an der die Schule bereits seit gut zwei Jahren festhält. "Wir kaschieren den 'guten Geschmack und über den lässt sich irgendwann nicht mehr streiten", zitiert das Blatt Rektor Christian Kröll. "Uns geht es vor allem um zu tiefe Ausschnitte. Alles was anstößig und nicht ästhetisch ist".
Kurze Hosen seien, gerade bei heißen Temperaturen, natürlich auch an der Osterhofener Mittelschule erlaubt - auf eine feste Kleiderordnung verzichte man, so Kröll gegenüber der PNP.
Vor drei Jahren löste eine Schule in Baden-Württemberg eine heftige Sexismus-Debatte aus. Die Schulleiterin verbot Mädchen Hotpants und andere, unpassende Kleidung - verlor über Anweisungen für Jungs aber kein Wort. "Ich finde es sehr schade, dass die Diskussion in den Medien so schnell auf die Sexualebene gebracht wurde", sagte die Schulleiterin damals - und stellte klar, dass natürlich auch männliche Schüler gemeint waren. Deren Kleidung kann ebenso unpassend sein."
Auch in der Region kocht die Diskussion um Hotpants an Schulen immer wieder hoch, etwa in Würzburg. Dort erließ eine Schule einen Dresscode. Dabei geht es aber nicht nur um aufreizende Kleidung, sondern auch Shirts mit Aufschriften, die diskriminierend, sexualisierend oder gewaltverherrlichend sind.
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