Das kommt auf die Region zu
Erst schlechte Luft, dann Sturm: Tief prescht auf Deutschland zu - so wird das Wetter bis Neujahr
29.12.2024, 16:36 UhrWir befinden uns im feiertagsfreien Niemandsland zwischen Weihnachten und Silvester. Manch einem drückt noch die Gans im Magen, der glühweinumnebelte Katerkopf klart so langsam wieder auf und die hässlichen Socken von Tante Trude sind inzwischen in der Altkleidersammlung entsorgt.
Wettertechnisch tut sich genauso viel wie in den Wohnzimmern. Drinnen wie draußen ist‘s recht trüb. Der Weihnachtsbaum wartete auf seinen Rausschmiss... Und die von den Sägen und Äxten der Verkäufer verschont gebliebenen Artverwandten im Wald sind von einer mystischen Raureifschicht überzogen, die ebenso verträumt und nichtssagend erscheint wie die trägen Tage im schlafwandlerischen Postweihnachtstaumel; - bis der Große Knall zu Silvester endlich einen Schlussstrich zieht unter 2024. Denn nach Kühle, Nebel und Hochnebel in den vergangenen Tagen bringt das Jahresende nun auch eine neue Wetterlage mit sich.
Schlechte Luft und Sturm
"Im Nord und Nordwesten wird es deutlich windiger, dort bekommen wir es mit Tiefdruckeinfluss zu tun", erklärt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Südlich der Donau hingegen werde sich das bisherige Wetter nach Informationen der "dpa" noch bis Neujahr halten können. In Franken drohen Eis und Glätte und pünktlich zu Neujahr dann auch: Sturm.
Die Wetterlage hat auch Einfluss auf die Luftqualität. Am Wochenende sorgte eine sogenannte Inversionswetterlage dafür, dass Schadstoffe in der Luft nicht abziehen konnten. Der Feinstaub - etwa aus dem Verkehr und Holzöfen sowie Kaminen - sammelte sich in den Niederungen an.
Am Sonntagvormittag wurden an etwa einem Viertel der Messstationen in Deutschland Werte für den gesundheitsgefährdenden Feinstaub gemessen, die über dem Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Vor allem Baden-Württemberg und Bayern, das Rhein-Main-Gebiet, das Ruhrgebiet, das Saarland und Sachsen waren betroffen. Das zeigen Daten des Umweltbundesamtes.
Die Prognosen im Einzelnen
Das neblig-trübe Wetter bleibt den Menschen am Montag zunächst noch in vielen Teilen Deutschlands erhalten, entweder als starke Bewölkung oder als Hochnebel. "Für die Niederungen sieht es schlecht aus", sagt der Meteorologe. Nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge sowie an deren Nordrändern werde es teils sonnig.
Im Norden und in der Mitte liegen die Höchsttemperaturen dann bei 5 bis 9 Grad, im Süden bei 0 bis 4 Grad. In Nürnberg wird es laut "wetter.de" bis zu ein Grad geben, was immerhin ein Grad wärmer ist als am Vortag. "Die Sonne scheint leider nur 2 Stunden."
Wer im Dauernebel bleibt, dürfte auch weiterhin leichten Frost haben. Überwiegend bleibt es trocken. An den Küsten und im Bergland dürfte es bereits etwas stürmisch werden.
Wetteraussichten bis Dienstag
Nach einer frostigen Nacht reicht am Sonntag ein nachmittäglicher Blick aus dem Fenster in Franken, um zu wissen, dass es in der Region weitestgehend neblig-trüb bleibt. In Franken nimmt nachmittags die Bewölkung sogar noch zu. Am Montag scheint die Sonne nach Informationen des "BR" fast ausschließlich am Alpenrand, sonst liegt Bayern weiter unter eben jener dichten Wolken- oder Nebeldecke, die auch bereits die vergangenen Tage meist wie ein Schleier über der Region lag.
Auch an Silvester ist es in weiten Teilen bewölkt oder trüb, lediglich in Alpennähe zeigt sich demnach die Sonne oder es klart auf. Nachts sinken die Temperaturen auf eisige bis minus acht Grad ab, die Tageshöchstwerte liegen bei ebenfalls kühlen minus zwei und acht Grad.
Feinstaubbelastung in der Silvesternacht
Von der Donau bis zum Alpenrand könnte sich die bisherige Wetterlage auch in der Silvesternacht halten. "Ist es nur schwach windig, wird Feinstaub ein Problem sein", sagt der Meteorologe. Denn durch die Feuerwerke entsteht jede Menge zusätzlicher Feinstaub, der dann nicht entweichen kann. Das führt zu extrem hohen Werten über viele Stunden.
"Im Nordwesten und Norden müssen wir hingegen mit richtig starkem Südwestwind rechnen, an den Küsten und in den Höhenlagen in der Silvesternacht sogar mit schwerem Sturm oder orkanartigen Böen", erklärte der Fachmann. "Dort sieht es auch nicht gut aus für die Raketen, die kommen dann kreuz und quer daher."
Chancen auf Winterwetter
Im neuen Jahr ende auf jeden Fall die Hochdrucklage, sagte der DWD-Fachmann. "Dann kommt mehr Bewegung rein." Möglicherweise stehe eine Sturmlage bevor, die brisant wird. Und Richtung Wochenende seien die Chance auf Schnee deutlich erhöht. "Da kommt dann kältere Luft in die Höhenlagen, dann sieht es zumindest für das Bergland nach Winterwetter aus."