Europawahl 2019: So haben Politiker aus der Region abgeschnitten

27.5.2019, 16:16 Uhr
Zahlreiche Abgeordnete haben am Wahlsonntag gespannt mitgefiebert, welches Ergebnis sie und ihre Partei bei der Europa-Wahl erzielen werden. Einige, wie Pierrette Herzberger-Fofana von den Grünen zum Beispiel, hatten gar nicht mehr mit einem Einzug ins EU-Parlament gerechnet. Andere, wie Kerstin Westphal (SPD) mussten nach vielen Jahren den Hut nehmen und wieder andere, wie Matthias Dornhuber, betreiben noch Nachlese, um das schlechte Ergebnis der Genossen besser verdauen zu können. Ein Überblick in Bildern.
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Zahlreiche Abgeordnete haben am Wahlsonntag gespannt mitgefiebert, welches Ergebnis sie und ihre Partei bei der Europa-Wahl erzielen werden. Einige, wie Pierrette Herzberger-Fofana von den Grünen zum Beispiel, hatten gar nicht mehr mit einem Einzug ins EU-Parlament gerechnet. Andere, wie Kerstin Westphal (SPD) mussten nach vielen Jahren den Hut nehmen und wieder andere, wie Matthias Dornhuber, betreiben noch Nachlese, um das schlechte Ergebnis der Genossen besser verdauen zu können. Ein Überblick in Bildern. © Hans-Joachim Winckler

Dass er selbst mit Listenplatz 32 nicht ins EU-Parlament einziehen würde, ist für Matthias Dornhuber kein Problem. Doch die Kommunikation innerhalb seiner Partei und auch nach außen müsse sich radikal ändern. "Wir sind inhaltlich spitze, der Kurs ist richtig und trotzdem konnten wir unsere Wähler davon aber nicht überzeugen." Mit dem derzeitigen Wahlergebnis befürchtet Dornhuber, "dass wir nicht die EU bekommen, die wir uns wünschen." Er versteht darunter eine sozialere Politik, die auch den Klimawandel miteinbezieht.
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Matthias Dornhuber (SPD) betreibt bittere Nachlese

Dass er selbst mit Listenplatz 32 nicht ins EU-Parlament einziehen würde, ist für Matthias Dornhuber kein Problem. Doch die Kommunikation innerhalb seiner Partei und auch nach außen müsse sich radikal ändern. "Wir sind inhaltlich spitze, der Kurs ist richtig und trotzdem konnten wir unsere Wähler davon aber nicht überzeugen." Mit dem derzeitigen Wahlergebnis befürchtet Dornhuber, "dass wir nicht die EU bekommen, die wir uns wünschen." Er versteht darunter eine sozialere Politik, die auch den Klimawandel miteinbezieht. © Foto: Hans-Joachim Winckler

Marlene Mortler hat einen Platz im Europa-Parlament in Straßburg errungen. Dafür legt die CSU-Politikerin, die auf Listenplatz sechs stand, ihr Bundestagsmandat nieder, dass sie seit 17 Jahren inne hält, ebenso wie das Amt der Drogenbeauftragten, dass sie 2014 übernommen hatte. Die 63-Jährige freut sich über das gute Ergebnis der CSU und auf die neue Herausforderung. Wer die Nachfolge als Drogenbeauftragter der Bundesregierung antritt, ist noch unklar.
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Marlene Mortler, neue Europabgeordnete der CSU

Marlene Mortler hat einen Platz im Europa-Parlament in Straßburg errungen. Dafür legt die CSU-Politikerin, die auf Listenplatz sechs stand, ihr Bundestagsmandat nieder, dass sie seit 17 Jahren inne hält, ebenso wie das Amt der Drogenbeauftragten, dass sie 2014 übernommen hatte. Die 63-Jährige freut sich über das gute Ergebnis der CSU und auf die neue Herausforderung. Wer die Nachfolge als Drogenbeauftragter der Bundesregierung antritt, ist noch unklar. © Paul Zinken, dpa

Für Christian Staat war der Wahlabend ein echter Krimi. Kurzzeitig hatte der CSU-Abgeordnete damit gerechnet ein EU-Mandat zu ergattern, doch daraus wurde nichts. Staat trägt es mit Fassung und freut sich stattdessen über die außerordentlich gute Wahlbeteiligung der Bayern, die dazu beigetragen habe, dass die CSU auf satte 40,7 Prozent der Stimmen in Bayern gekommen ist. "Ich bin erst 35 Jahre alt und bin zum ersten Mal angetreten. Das nächste Mal klappt es bestimmt." Ein wenig Hoffnung hegt Staat aber insgeheim doch noch. Sollte EU-Spitzenkandidat Manfred Weber Kommissionspräsident werden, steht er mit Listenplatz 8 als zweiter Nachrücker in den Startlöchern.
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Für Christian Staat (CSU) hat es nicht ganz gereicht

Für Christian Staat war der Wahlabend ein echter Krimi. Kurzzeitig hatte der CSU-Abgeordnete damit gerechnet ein EU-Mandat zu ergattern, doch daraus wurde nichts. Staat trägt es mit Fassung und freut sich stattdessen über die außerordentlich gute Wahlbeteiligung der Bayern, die dazu beigetragen habe, dass die CSU auf satte 40,7 Prozent der Stimmen in Bayern gekommen ist. "Ich bin erst 35 Jahre alt und bin zum ersten Mal angetreten. Das nächste Mal klappt es bestimmt." Ein wenig Hoffnung hegt Staat aber insgeheim doch noch. Sollte EU-Spitzenkandidat Manfred Weber Kommissionspräsident werden, steht er mit Listenplatz 8 als zweiter Nachrücker in den Startlöchern. © nb

Für Kerstin Westphal ist die Niederlage ihrer Partei besonders hart.Die 56-jährige gelernte Erzieherin und Mutter von zwei Kindern saß seit zehn Jahren im Europa-Parlament. Das Ergebnis sei "eine Katastrophe", sagt Westphal. Es sei der SPD nicht gelungen, die wichtigen politischen Inhalte den Wählern näher zu bringen. Dass sie nach zwei Amtszeiten nicht mehr ins europäische Parlament einzieht, bezeichnet sie als "bitter, denn zum ersten Mal ist kein Sozialdemokrat aus Franken mehr im EU-Parlament vertreten."
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Kerstin Westphal (SPD) nimmt nach zehn Jahren im EU-Parlament den Hut

Für Kerstin Westphal ist die Niederlage ihrer Partei besonders hart.Die 56-jährige gelernte Erzieherin und Mutter von zwei Kindern saß seit zehn Jahren im Europa-Parlament. Das Ergebnis sei "eine Katastrophe", sagt Westphal. Es sei der SPD nicht gelungen, die wichtigen politischen Inhalte den Wählern näher zu bringen. Dass sie nach zwei Amtszeiten nicht mehr ins europäische Parlament einzieht, bezeichnet sie als "bitter, denn zum ersten Mal ist kein Sozialdemokrat aus Franken mehr im EU-Parlament vertreten."

Stefan Schmid (CSU) aus Seubersdorf im Landkreis Neumarkt ist völlig euphorisch angesichts des guten Abschneidens seiner Partei bei der Europawahl 2019. Dass er selbst nicht ins EU-Parlament einzieht, stört ihn dabei nicht. "Ich habe mir mit Listenplatz 27 keine großen Hoffnungen gemacht", sagt er. Doch er sei stolz, dass der Landkreis Neumarkt mit 63 Prozent der Stimmen für die CSU das bayernweit beste Ergebnis geliefert hat. "Das ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit", sagt der 25-jährige Versicherungskaufmann. " Er sei froh, dass es mit seiner Partei langsam wieder aufwärts gehe."
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Jungpolitiker Stefan Schmid (CSU) zieht nicht ins EU-Parlament ein

Stefan Schmid (CSU) aus Seubersdorf im Landkreis Neumarkt ist völlig euphorisch angesichts des guten Abschneidens seiner Partei bei der Europawahl 2019. Dass er selbst nicht ins EU-Parlament einzieht, stört ihn dabei nicht. "Ich habe mir mit Listenplatz 27 keine großen Hoffnungen gemacht", sagt er. Doch er sei stolz, dass der Landkreis Neumarkt mit 63 Prozent der Stimmen für die CSU das bayernweit beste Ergebnis geliefert hat. "Das ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit", sagt der 25-jährige Versicherungskaufmann. " Er sei froh, dass es mit seiner Partei langsam wieder aufwärts gehe." © Sturm Helmut

Ismail Ertug aus Amberg stand auf Listenplatz 10 und kann sich über sein Mandat im EU-Parlament nicht so richtig freuen: "Die Wahl ist für die Sozialdemokratie eine niederschmetternde Niederlage. Die Umfragen haben das zwar angekündigt, dennoch tut es weh." Die zwei SPD-Abgeordneten im EU-Parlament für Bayern müssen nun noch enger zusammen rücken, das Flächenland ordentlich zu betreuen, gibt Ertug zu bedenken. Seine Parteikollegin Maria Noichl war bislang für Oberbayern und Schwaben zuständig, Ertug für die Oberpfalz und Niederbayern. Beide müssen sich nun ganz Franken aufteilen, um den gesamten Freistaat abzudecken.
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Ismail Ertug (SPD) trägt die Niederlage seiner Partei mit Fassung

Ismail Ertug aus Amberg stand auf Listenplatz 10 und kann sich über sein Mandat im EU-Parlament nicht so richtig freuen: "Die Wahl ist für die Sozialdemokratie eine niederschmetternde Niederlage. Die Umfragen haben das zwar angekündigt, dennoch tut es weh." Die zwei SPD-Abgeordneten im EU-Parlament für Bayern müssen nun noch enger zusammen rücken, das Flächenland ordentlich zu betreuen, gibt Ertug zu bedenken. Seine Parteikollegin Maria Noichl war bislang für Oberbayern und Schwaben zuständig, Ertug für die Oberpfalz und Niederbayern. Beide müssen sich nun ganz Franken aufteilen, um den gesamten Freistaat abzudecken. © André De Geare

Bereits zum dritten Mal zieht für die CSU Monika Hohlmeier aus Bad Staffelstein ins EU-Parlament ein. Die Tochter von Franz-Josef Strauß will erneut im Haushaltsausschuss des Parlaments mitarbeiten. Sie freut sich über das erneuerte Mandat für Straßburg. Dass sie den Sprung dorthin geschafft hat, sei aber "kein Auftrag sich auszuruhen", sagte die CSU-Politikerin. Denn als nächsten Schritt gelte es, CSU-Spitzenkandidat Manfred Weber auf seinem Weg zur EU-Kommissionspräsidentschaft zu unterstützen.
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Monika Hohlmeier (CSU) hat ihr Mandat für Straßburg erneuert

Bereits zum dritten Mal zieht für die CSU Monika Hohlmeier aus Bad Staffelstein ins EU-Parlament ein. Die Tochter von Franz-Josef Strauß will erneut im Haushaltsausschuss des Parlaments mitarbeiten. Sie freut sich über das erneuerte Mandat für Straßburg. Dass sie den Sprung dorthin geschafft hat, sei aber "kein Auftrag sich auszuruhen", sagte die CSU-Politikerin. Denn als nächsten Schritt gelte es, CSU-Spitzenkandidat Manfred Weber auf seinem Weg zur EU-Kommissionspräsidentschaft zu unterstützen. © Matthias Balk, dpa

Sylvia Limmer aus Presseck im Landkreis Kulmbach ist die erste Frau, die für die AfD ins Europaparlament einzieht. Die 53-jährige Limmer ist promovierte Biologin und Tierärztin. Im Wahlkampf hatte sie angekündigt, sie wolle sich im EU-Parlament um die Themen Klimapolitik und Umwelt- und Tierschutz kümmern. Bekanntlich zweifelt die AfD den Klimawandel und seine Gefahren an.
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Sylvia Limmer (AfD) will sich in Straßburg für den Klimawandel stark machen

Sylvia Limmer aus Presseck im Landkreis Kulmbach ist die erste Frau, die für die AfD ins Europaparlament einzieht. Die 53-jährige Limmer ist promovierte Biologin und Tierärztin. Im Wahlkampf hatte sie angekündigt, sie wolle sich im EU-Parlament um die Themen Klimapolitik und Umwelt- und Tierschutz kümmern. Bekanntlich zweifelt die AfD den Klimawandel und seine Gefahren an.

Pierrette Herzberger-Fofana kann immer noch kaum glauben, dass sie ein Mandat in Straßburg ergattert hat. "Mit Listenplatz 21 hatte ich nicht damit gerechnet", sagt sie. Im EU-Parlament möchte sie vor allem die Entwicklungspolitik anschieben. "Wir brauchen einen fairen Handel mit den Ländern Afrikas." Darüber hinaus will sie sich gegen Rassismus stark machen und für Frauen- und Menschenrechte kämpfen.
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Für Pierrette Herzberger-Fofana von den Grünen kam der Einzug unverhofft

Pierrette Herzberger-Fofana kann immer noch kaum glauben, dass sie ein Mandat in Straßburg ergattert hat. "Mit Listenplatz 21 hatte ich nicht damit gerechnet", sagt sie. Im EU-Parlament möchte sie vor allem die Entwicklungspolitik anschieben. "Wir brauchen einen fairen Handel mit den Ländern Afrikas." Darüber hinaus will sie sich gegen Rassismus stark machen und für Frauen- und Menschenrechte kämpfen. © DigitalMultimediaStudio

Karin Passow, 49-jährige Betriebswirtin aus Unterfranken, hielt den Listenplatz 9 inne, doch auch für sie reichte es nicht ganz für ein Mandat in Straßburg. Dabei wollte Passow das EU-Parlament zusammen mit Manfred Weber "bayerischer" machen, wie sie das vor der Wahl angekündigt hatte. Die Betriebsleiterin eines mittelständischen Unternehmens mit 350 Mitarbeitern aus 30 Nationen ist zudem stellvertretende Landrätin von Miltenberg und Gemeinderätin in Kleinheubach im Landkreis Miltenberg. 2013 und 2018 kandidierte sie als Landtagslistenkandidatin. Passow freut sich über das gute Ergebnis der CSU in Bayern und die hohe Wahlbeteiligung der Bürger.
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Karin Passow (CSU) reist nicht nach Straßburg

Karin Passow, 49-jährige Betriebswirtin aus Unterfranken, hielt den Listenplatz 9 inne, doch auch für sie reichte es nicht ganz für ein Mandat in Straßburg. Dabei wollte Passow das EU-Parlament zusammen mit Manfred Weber "bayerischer" machen, wie sie das vor der Wahl angekündigt hatte. Die Betriebsleiterin eines mittelständischen Unternehmens mit 350 Mitarbeitern aus 30 Nationen ist zudem stellvertretende Landrätin von Miltenberg und Gemeinderätin in Kleinheubach im Landkreis Miltenberg. 2013 und 2018 kandidierte sie als Landtagslistenkandidatin. Passow freut sich über das gute Ergebnis der CSU in Bayern und die hohe Wahlbeteiligung der Bürger.

Christian Doleschal (CSU, Kreis Tirschenreuth) hat es ebenfalls geschafft und wird zukünftig im Europaparlament sitzen.
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Christian Doleschal (CSU) ist dabei

Christian Doleschal (CSU, Kreis Tirschenreuth) hat es ebenfalls geschafft und wird zukünftig im Europaparlament sitzen. © Nicolas Damm

Birgit Raab, Kandidatin der Grünen in Schwabach freut sich "irrsinnig" über das gute Ergebnis ihrer Partei bei der Europa-Wahl. Immerhin haben die Grünen 21 Plätze im Parlament errungen. "Man merkt einfach, wie wichtig den Menschen der Klima- und Umweltschutz geworden ist", sagt sie. Vor allem jüngere Leute hätten den Grünen ihre Stimme gegeben. Dass Raab nicht ins EU-Parlament einziehen würde, war ihr mit Listenplatz 39 lange vorher klar. "Ich bin nicht enttäuscht, ich werde mich hier weiter für die Belange der Grünen einsetzen." Sorge bereitet Raab die schwache Position der Grünen in anderen europäischen Ländern und das gute Abschneiden der rechtspopulistischen Parteien.
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Birgit Raab von den Grünen wirkt weiter in Schwabach

Birgit Raab, Kandidatin der Grünen in Schwabach freut sich "irrsinnig" über das gute Ergebnis ihrer Partei bei der Europa-Wahl. Immerhin haben die Grünen 21 Plätze im Parlament errungen. "Man merkt einfach, wie wichtig den Menschen der Klima- und Umweltschutz geworden ist", sagt sie. Vor allem jüngere Leute hätten den Grünen ihre Stimme gegeben. Dass Raab nicht ins EU-Parlament einziehen würde, war ihr mit Listenplatz 39 lange vorher klar. "Ich bin nicht enttäuscht, ich werde mich hier weiter für die Belange der Grünen einsetzen." Sorge bereitet Raab die schwache Position der Grünen in anderen europäischen Ländern und das gute Abschneiden der rechtspopulistischen Parteien. © Wolfgang Schmidhuber