"F... Dich" und ein Eierwurf: NPD blitzt in Franken ab
16.7.2013, 20:38 UhrGegen 11 Uhr machte die NPD mit rund zehn Aktivisten in Rothenburg Station. Etwa 300 Gegendemonstranten protestierten lautstark, aber friedlich gegen die Kundgebung. Mit Schildern, Plakaten und Sprechchören warben sie für Vielfalt und Toleranz.
Und nicht nur optisch und akustisch fuhren die NPD-Gegner einen klaren Sieg ein. Eigentlich hatte die NPD für ihre Zwecke den Marktplatz vorgesehen, eine Sitzblockade ihrer Gegner auf eben diesem machte dies aber unmöglich. So mussten die Rechten in die weniger repräsentative Kirchgasse umziehen. Die Polizei musste die Identität der zwölf an der Sitzblockade beteiligten Teilnehmer aufgrund einer Strafanzeige aufnehmen.
In Weißenburg begann dann am Nachmittag die zweite Veranstaltung der NPD. Auch dort fanden sich zahlreiche Gegendemonstranten zusammen, ähnlich wie in Rothenburg war auch hier eine Sitzblockade eines von vielen Mitteln, um die Rechten zu stoppen. Allerdings ging es weniger friedlich zu als noch am Vormittag. Drei Personen wurden wegen Körperverletzung, der Verwendung des Hitlergrußes und Beleidigung vorläufig festgenommen. Für einen weiteren Eklat sorgte Sigrid Schüßler, die familienpolitische Sprecherin der NPD Bayern, die die ihr entgegengestreckten Mittelfinger mit den Worten kommentierte: „Wisst ihr überhaupt, was das heißt? Das heißt Fick’ Dich! Ich ficke aber lieber mit Nazis!“
Aufgrund der Zwischenfälle in Rothenburg und Weißenburg erreichte der NPD-Tross später als geplant Lauf. Gegen 17.30 Uhr begann, begleitet von zahlreichen Buhrufen und Pfiffen der rund 500 protestierenden Laufer, das Programm auf dem Marktplatz. Das massive Polizeiangebot konnte einen friedlichen Verlauf ohne größere Zwischenfälle gewährleisten. Lediglich ein Nachbar, der ein rohes Ei in Richtung der NPD geworfen hatte, sei belehrt worden, so Polizeisprecher Robert Schmitt.
Die Laufer Widerständler kamen aus allen Bevölkerungsschichten, verschiedene Institutionen machten gegen Rechts Mobil. Auch das Gymnasium und die Kunigundenschule beteiligten sich mit verschiedenen Aktionen, so zeigten die Gymnasiasten etwa eine Ausstellung zum Thema Antisemitismus.
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