Feuer-Tragödie mit fünf Toten: Schock in Sandreuth sitzt tief
2.3.2019, 10:45 UhrEs ist eine unwirtliche Gegend. Ein Industriegebäude reiht sich ans andere, es wohnen kaum Menschen hier. Nur in der Mitte der schnurgeraden Straße steht ein kleines, weißes Haus mit steilem Dach. Ein sehr kleines Haus für neun Menschen, die hier ahnungslos schliefen, als das Feuer im Erdgeschoss ausbrach: die von dem tragischen Unglück betroffene Großfamilie. Bunt gestreifte Handtücher und Teppiche hängen noch aus den Fenstern, eine Regenrinne ist einfach weggeschmolzen.
Fünf Tote nach Feuer in Nürnberg: "Haben den Kampf leider verloren"
Feuerwehrsprecher Thomas Schertel muss die furchtbaren Fakten immer wieder in TV-Kameras sprechen, während im Hintergrund ein Lüfter der Feuerwehr Lärm macht. Immer wieder flammen im Inneren offenbar kleine Glutnester auf, auch auf der hellen Fassade hat der Brand schwarze Rauchspuren hinterlassen. Durch die aufgebrochenen Fenster kann man bis unters Dach schauen. Es hätten sich dramatische Szenen vor dem Haus abgespielt, sagt Schertel nur. 60 Feuerwehrleute und ebenso viele Rettungskräfte hätten hier um das Leben der vier Kinder und der 34-jährigen Frau gekämpft - und verloren.
Die Feuerwehren der Wachen am Jakobsmarkt und am Hafen waren als erste vor Ort. Doch das Feuer hatte bereits das ganze Erdgeschoss erfasst. Vermutlich kam der Alarm erst relativ spät, weil in den umliegenden Firmen am Samstagmorgen nicht gearbeitet wird. Nicht einmal Schaulustige stehen morgens hinter den Polizeiabsperrungen. In der Industriestraße wird nicht gewohnt, hier wird, der Name sagt es schon, vor allem gearbeitet.
Immer wieder wird der Polizeisprecher nach den Brandmeldern im Haus der Familie gefragt. Beantworten kann er die Frage nicht, noch nicht. Erst müssen die Kripo-Leute in ihren weißen Ganzkörper-Anzügen ihre Arbeit machen. Aber dass die vorgeschriebenen Brandmelder Leben retten können, das sagt Thomas Schertel schon.
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