Flugzeug in Unterfranken stürzt ab: Pilot stirbt bei Aufprall
6.10.2018, 09:57 UhrAm Rande eines Waldstücks liegt sie, völlig zerstört. Von dem Leichtflugzeug, dass in Bad Kissingen abstürzte, sind nur noch schwarze Wrackteile übrig. Es raucht. Zunächst habe man sich, so die Polizei, an die Unfallstelle nicht vorgewagt - zu gefährlich, zu unklar sei die Lage gewesen. "Die Untersuchungen gestalteten sich schwierig, weil wir keinerelei Informationen zu dem Flugzeug hatten", sagt Sprecher Andy Laacke. Der Mann habe sich dem Tower nicht angemeldet, auch einen Notruf habe es nicht gegeben.
Klar ist: Der 82-jährige Pilot, der wohl im Taunus losflog und auf dem Kissinger Flugplatz landen wollte, ist tot. Erst mehrere Stunden nach dem Absturz wurde die Leiche geborgen, sagt die Polizei. Dass der Pilot, der aus dem Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen stammte, den Aufprall überlebte, konnten die Ermittler schnell ausschließen. Man gehe davon aus, dass sich in dem Segelflieger keine weiteren Personen befanden. Sicherheitshalber durchkämmten aber Beamte mit Suchhunden die Saaleauen. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.
Was im Landeanflug passierte, ist unklar. Es habe aber eine Art Explosion gegeben, das Flugzeug fing Feuer, sagt die Polizei. Ein Experte des Bundesamt für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat an der Unglücksstelle die Arbeit aufgenommen, auch die Schweinfurter Kripo ist eingebunden. Er soll den genauen Hergang klären - ein Gutachter erwarten die Ermittler aber erst in einigen Wochen.
Um weitere Erkenntnisse zur möglichen Absturzursache zu erlangen, hoffen die Ermittler nun auch auf Hinweise von Personen, die den Motorsegler beim Anflug auf den Flugplatz gesichtet haben. Zeugen, die das Flugzeug im Bereich von Hausen oder Kleinbrach oder vielleicht sogar den Absturz selbst beobachtet haben, werden gebeten, sich zu melden. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Schweinfurt unter Tel. 09721/202-1731 entgegen.
Dieser Artikel wurde am 6. Oktober um 09.57 Uhr aktualisiert.