24 Künstler der Region öffnen ihre Werkstätten

1.5.2015, 12:00 Uhr
24 Künstler der Region öffnen ihre Werkstätten

© Foto: Udo Güldner

„Kultur bindet die Leute, sorgt für Identifikation. Was die Menschen erinnern sind ja zumeist ideelle Dinge.“ Bernhard Hirschbeck ist erstmals beim „Offenen Atelier“ dabei. Der Bildhauer, der seit 2007 im Eggolsheimer Ortsteil Weigelshofen lebt und dort auch die Kapelle im Inneren gestaltet hat, hat bislang nicht für die Öffentlichkeit gearbeitet. „Ich habe angewandte Kunst in Naturstein gemacht, Auftragsarbeiten hauptsächlich für die Industrie oder für Privatleute.“ Seine Arbeiten sind also eine echte Entdeckung.

„Ein Aushängeschild“

Der Besucherrekord des Vorjahres, Kulturamtsleiter Toni Eckert nennt beim Pressegespräch in der Gereonskapelle über 2000 Besucher, soll wieder erreicht werden. „Viele Gäste kamen aus den südlich angrenzenden Landkreisen“, erklärt Landrat Hermann Ulm, der die Kunstaktion als „Aushängeschild der Region“ sieht, und als Plattform, um Einheimischen und Besuchern die künstlerische Vielfalt klarzumachen.

Nur in Ebermannstadt, in Wiesenttal und Gößweinstein und deren näherer Umgebung finden sich keine Künstler — zumindest hat sich dort niemand bereiterklärt, die Türen zu öffnen. Dafür ist der übrige Landkreis flächendeckend vertreten. „In einigen Bereichen haben sich Cluster gebildet, auch weil die Kunstinteressierten mehrere Ateliers hintereinander aufsuchen.“ Etwa in Egloffstein, wo die Fotografin Elke Lehmann, die Malerin Claudia Wirth, der Plastiker Tamahara (Mostviel) und die Bildhauerin Irmtraud Norberg (Hundshaupten) Einblicke in ihre Arbeit gewähren.

Ein zweites Epizentrum findet sich in Eggolsheim mit dem Maler Eduard Giessegi (Rettern), der vor allem an seinen ebenfalls künstlerisch aktiven Vater Peter Giessegi erinnern wird, dem Grafiker Reiner Schütz, der Malerin Michaela Schwarzmann und dem Bildhauer Bernhard Hirschbeck (Weigelshofen). Im östlichen Landkreis sind die Malerin Kerstin Kassel, der Keramiker Tilman Oehler (beide Oberrüsselbach) und der Grafiker Wolfgang Mages (Gräfenberg) beteiligt.

Richtung Süden sind der Bildhauer Wolfram von Bieren (Effeltrich), der Objektkünstler Ragnwolf Knorr (Hetzles), die Malerin Petra von Stromberg (Poxdorf), der Objektkünstler Stefan Schnetz (Bräuningshof) und Keramikerin Sigrid Frey (Pettensiedel) vertreten. Letztere hat ihre Fayence-Büsten nicht nur mit großer Farbigkeit, sondern auch mit wunderbarer Lebendigkeit versehen. „Die Besonderheit ist, dass ich selbst meine Büsten, bis hin zu den Fingern, auf der Scheine modelliere.“ Erstaunlicherweise nur zwei Ateliers finden sich in Forchheim: Die Fotografin Christine Frick und die Papierkünstlerin Bettina Specht (Forchheim-Kersbach).

Im Aischgrund tummeln sich die Malerin Christina Kraus (Herolsbach-Thurn), der Maler Wolfgang Schmidt (Heroldsbach-Poppendorf) und die Malerin Milada Weber (Hausen-Wimmelbach). Rund ums Walberla erlauben die Malerin Hermine Gold (Pinzberg), die Buchkünstler Guido und Johannes Häfner (Wiesenthau-Schlaifhausen) und Erich Müller (Kirchehrenbach) den Besuch der Werkstatt. Der Nestor der Kunstszene, immerhin schon seit 1970 freischaffender Künstler, will Berührungsängste nehmen: „Sie müssen nichts kaufen, einfach nur sich umschauen, miteinander ins Gespräch kommen.“

Der Atelierführer zum Aktionswochenende „Offenes Atelier — Bildende Kunst im Landkreis Forchheim“ liegt im Landratsamt Forchheim und der Außenstelle Ebermannstadt, Sparkassenfilialen, Schulen, Sozialen Einrichtungen, Städten, Gemeinden und Touristinformationen im Landkreis Forchheim aus. Bernhard Hirschbeck bietet am Sonntag, 17. Mai, um 15 Uhr eine kleine Führung durch die Kapelle Weigelshofen an.

Nähere Informationen auch unter: www.forchheimer-kulturservice.de oder im Kulturamt des Landkreises Forchheim, Telefon (0 91 91) 86-10 45.

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