Abitur 2021: Größtmögliche Sicherheit bieten
8.5.2021, 12:00 UhrSchon der Beginn der Prüfungen wurde bayernweit nach hinten auf den 12. Mai verschoben. An dem Tag müssen nun alle Abiturient/innen ab 8 Uhr zur Deutschprüfung antreten. Am 18. Mai steht dann für alle die Prüfung in Mathematik an, das dritte, wählbare Prüfungsfach ist für den 21. Mai kurz vor Pfingsten angesetzt.
Aufgrund der Maskenpflicht dürfen die Schülerinnen und Schüler bei jeder Prüfung eine halbe Stunde länger über ihren Aufgaben brüten - am Mittwoch sogar bis 13.45 Uhr - um ihnen so kleine Verschnaufpausen zum Beispiel am offenen Fenster im Schulflur zu ermöglichen. "Aber natürlich unter Aufsicht", so Reck.
Fast alle Lehrkräfte im Einsatz
Ein weiteres Schlagwort: Für die 104 Abiturienten am GFS sind an jedem der drei Prüfungstage bis zu 60 Lehrkräfte als Aufsicht eingesetzt. "Da ist fast jede Lehrkraft im Einsatz." Die Abi-Prüfungen gehen nämlich nicht wie sonst in der Stadthalle über die Bühne, sondern in 18 einzelnen Räumen im neuen A-Bau des Gymnasiums, der mit einer Lüftungsanlage ausgestattet ist. Hier sitzen dann durchschnittlich neun Schüler/innen, manchmal aber auch nur zwei oder drei, berichtet Reck weiter. Das sei zwar ein riesiger organisatorischer Aufwand, aber "damit wollen wir für Schüler und Lehrkräfte größtmögliche Sicherheit bieten". Im Vorfeld der Prüfungen können sich die Schüler/innen freiwillig auf das Virus testen lassen. Sollte dennoch einer nach einer Prüfung positiv getestet werden, dann müssten nicht alle 104 Abiturienten in Quarantäne, sondern nur diejenigen, die mit im gleichen Raum waren, weist Reck auf den großen Vorteil hin, wenn die Prüfungen in kleinen Gruppen geschrieben werden.
"Wir wollen so die bestmöglichen Voraussetzungen für die Abiturprüfungen schaffen", betont Reck. Er hofft, dass keiner ausfällt. Für die jungen Leute sei diese Zeit schon eine enorme Anspannung. "Die erleben gerade einen psychischen Stress, den ich nicht haben möchte", zeigt er sich verständnisvoll. Man begleite die Schüler/innen zwar bestmöglich, "aber durchstehen müssen sie das natürlich selbst".
Nur in Kleingruppen
Im Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim, in dem 110 junge Frauen und Männer ab nächster Woche Abitur schreiben, nutzt man für den Corona-Test auch das Testzentrum des ASB. "Das ist ja direkt bei uns", sagt Schulleiter Karlheinz Schoofs. Getestet - auch mittels PCR-Test - werde im Vorfeld der Prüfungen, aber nicht am gleichen Tag, um so den Stress für die Abiturienten zu reduzieren. Viele Schüler/innen seien sehr in Sorge, dass sie möglicherweise kurz vor den Prüfungen positiv getestet werden, dann in Quarantäne müssten und so nicht bei den Abi-Prüfungen antreten könnten. Durch die Tests und das Aufteilen in Kleingruppen habe man dieses Risiko so gut wie möglich minimieren und so die Anspannung reduzieren können, meint Schoofs: "Das ist zwar viel Aufwand, aber heuer machen wir das einfach so."
Das EGF ist da bereits leidgeprüft. Bei einer gemeinsam geschriebenen Geschichtsprüfung vor einigen Wochen ist anschließend ein Teilnehmer positiv getestet worden und alle Mitprüflinge mussten daraufhin in Quarantäne. So etwas soll sich nicht mehr wiederholen, hofft der Schulleiter. Aber er weiß auch: "Eine absolute Sicherheit gibt es nicht." Inzwischen sei aber klar: "Sollte doch jemand positiv sein und in Quarantäne müssen, für den gibt es zentrale Nachholtermine im Sommer."
Auch beim Herder-Gymnasium in Forchheim laufen die Vorbereitungen auf die Abitur-Prüfungen für 77 Schüler/innen auf Hochtouren, berichtet Schulleiterin Ingrid Käfferlein. Das Vorspiel für das Musikabitur sei schon gewesen, das habe man in der Aula gemacht. Dort sei viel Luft und Platz, so dass das ganz gut ging. Sie hadert ein bisschen mit der Tatsache, dass es für Schüler/innen, die zum Unterricht kommen, eine Testpflicht gibt, im Vorfeld der Abiturprüfungen aber nicht. "Da kann man schon die Sinnhaftigkeit anzweifeln", meint sie. Das führe zusätzlich zu einem logistischen Aufwand.
Für alle Möglichkeiten gerüstet
Weil die Schule verpflichtet sei, allen Schüler/innen die Teilnahme an den Abiturprüfungen zu ermöglichen, müsse man bei jeder Prüfung verschiedenste Gruppen bilden und sie räumlich trennen: In einem Raum sitzen all jene, die sich nicht testen lassen. Einen anderen Raum gebe es für jene, die selbst zur Risikogruppe gehören oder hier jemanden in der Familie haben. Und einen weiteren extra Raum müsse man vorhalten für den Fall, dass jemand zwar nicht selbst positiv getestet sei, aber als Kontaktperson in Quarantäne müsse. "Auch die dürfen beim Abi mitschreiben", so Käfferlein.
Für alle diese Räume müssten jeweils zwei Aufsichten und - je nach Länge der Prüfung - zwei, drei Schichten eingeteilt werden. Und: "Die Aufsichten machen unsere Lehrkräfte und wir sind fast alle noch nicht geimpft." Das sei alles gar nicht so einfach, sagt die Schulleiterin. "Wir hoffen, dass wir alles gut hinkriegen, denn unsere Schülerinnen und Schüler haben heuer schon genug mitgemacht." Und vielleicht könne man, da sind sich alle drei Schulleiter einig, sogar doch noch eine schöne Abschlussfeier im Juli organisieren – in welcher Form auch immer.
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