Acht Windräder entstehen neu bei Brunn

2.4.2014, 18:02 Uhr
Acht Windräder entstehen neu bei Brunn

© Roland Huber

An dieser Gesellschaft sind neben dem Markt Heiligenstadt die Stadtwerke Bamberg, die Stadtwerke Ebermannstadt und die Regionalwerke Bamberg beteiligt. Bei einer Pressekonferenz informierten Bürgermeister Helmut Krämer, Winfried Bauer (Projektleiter Windkraft bei den Stadtwerken Bamberg), Hubert Treml-Franz (Geschäftsführer der Regionalwerke Bamberg) und Jürgen Fiedler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ebermannstadt, über den Sachstand des Projektes.

Im Gegensatz zu den Windkraftanlagen im Heiligenstädter Ortsteil Oberngrub, die von einer dänischen Beteiligungsgesellschaft betrieben werden, sollen die Beteiligungen am Windpark in Brunn in der Region bleiben.

Helmut Krämer berichtete, dass die Flächenpachtverträge über insgesamt 180 Hektar mit den Grundstückseignern unter Dach und Fach seien. Gespannt warte man auf den 8. April, an dem nach der positiven Entscheidung des Regionalen Planungsverbandes auch der Kreistag grünes Licht für die Realisierung des 40 Millionen Euro teuren Projektes geben soll (wir berichteten).

Vorgesehen sind acht Windkrafträder in der sogenannten Drei-Megawatt-Klasse. Die Zahl von 18 Windrädern, die auf der Fläche theoretisch möglich sind, verwiesen alle vier Gesellschaftsvertreter ins Reich der Utopie. Die gesamte Anlage ermöglicht eine jährliche Produktion von 60 000 Megawattstunden und kann damit 15 000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden versorgen.

Dass Windkrafträder besonders in der Region kritisch gesehen werden, ist auch den beteiligten Gesellschaftern bewusst. Für Brunn spreche aber, erklärte Krämer, dass dies kein Kerngebiet der Fränkischen Schweiz sei. Zudem habe die artenschutzrechtliche Prüfung keinerlei Einwände ergeben. In Brunn sei kaum Tourismus vorhanden und die Erfahrung in Oberngrub zeige, dass die Bürger trotz Windrädern in der Nähe weiter Häuser bauten.

Mit einer erheblichen Lärmbelästigung sei nicht zu rechnen: Der Windpark ist östlich von Brunn geplant, daher gehe der Schall bei dem vornehmlich herrschenden Westwind in Richtung angrenzender Wald ab. Zudem hätte sich bei einer Bürgerversammlung in Brunn niemand gegen die Windräder ausgesprochen.

10H kommt nicht zum Tragen

Die von der Staatsregierung ausgegebene 10H-Abstandsregelung würde im Fall Brunn bedeuten, dass bei der geplanten Höhe der Windräder von 200 Metern keine Bebauung im Umkreis von zwei Kilometern existieren dürfte. Die Anlage werde jedoch nach Auskunft von Treml-Franz nach dem Bundesemissionsschutzgesetz errichtet, das keine derart starre Vorgabe habe.

Zudem bestehe Vertrauensschutz, weshalb 10H nicht zum Tragen käme, selbst wenn diese von der STaatsregierung als Wunsch vorgetragene Abstandsregel Gesetz würde. Die Abstände in Brunn zu den nächsten Orten betragen nach Königsfeld 4,5 Kilometer, nach Aufseß 3,5 Kilometer, nach Hohenpölz 1,2 Kilometer und nach Greifenstein 1,5 Kilometer. Brunn selbst ist 800 Meter entfernt.

Die Eigenkapitalquote der Projektgesellschaft Windenergie Heiligenstadt-Brunn GmbH & Co. KG beträgt 20 Prozent. Davon sind 64 Prozent für Bürgerbeteiligungen festgeschrieben und hiervon wiederum stehen den Bürgern von Heiligenstadt 32 Prozent zu. Die Rendite soll zwischen vier und fünf Prozent liegen.

Komplementär in der neuen Gesellschaft und damit Vollhafter ist die Regionalwerke Bamberg Beteiligungs GmbH, eine Tochter der Regionalwerke Bamberg GmbH. Die Stadtwerke Ebermannstadt haben bereits mehrere Beteiligungen an Windkraftanlagen, unter anderem in Sachsen-Anhalt. „Wir wollen aber verstärkt in regionale Beteiligungen investieren“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Fiedler. „Die Anfrage aus Heiligenstadt traf daher bei uns auf offene Ohren.“

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