Anleitung: So könnt Ihr die #SoFi ohne Brille genießen
18.3.2015, 16:01 UhrAm Freitag, zwischen zirka 9.30 und 11.50 Uhr, wandert die Erde durch den Mondschatten, zu gut 70 Prozent wird in unseren Breiten die Sonnenscheibe verdeckt. Wer die partielle Sonnenfinsternis beobachten will, sollte das auf keinen Fall ohne geeignete Ausrüstung tun.
Spezielle Sonnenfinsternis-Schutzbrillen sind jedoch vielerorts schon ausverkauft. Mit bloßem Auge oder einer herkömmlichen Sonnenbrille sollte man jedoch nicht in die Sonne blicken – dann drohen Netzhautschäden. Auch der Blick durch CDs, durch rußgeschwärztes Glas oder auf eine spiegelnde Oberfläche ist gefährlich.
+++ACHTUNG! BITTE DIE ANLEITUNG GENAU LESEN! DIE BRILLE WIRD NICHT VOR DIE AUGEN GEHALTEN, SONDERN DIENT DER PROJEKTION+++
Der Physiker Dr. Frank Fleischmann, Leiter der Sternwarte auf dem Feuerstein, hat eine Bastelanleitung für Sonnenbildprojektoren veröffentlicht
„An vielen Stellen (selbst bei Discountern) gibt es billige Lesehilfen mit einer Dioptrie Brechkraft. Alternativ gibt es auch Kontaktlinsen oder (alte) Brillengläser beim Optiker. Wir fertigen daraus und mit einem zusätzlichen Stück Karton und zwei Streifen Klebeband einen Sonnenbildprojektor mit dem wir alle völlig gefahrlos die Sonnenfinsternis beobachten können.
Dazu stechen wir, wie in Bild 1 zu sehen, vier Löcher in den Karton. Die beiden äußeren dienen dem Durchstecken der Ohrenbügel, die beiden
inneren sollen etwa zentrisch hinter den Augenlinsen liegen.
Dann die Brille wie in Bild 2 hindurchstecken und mit Klebeband möglichst plan zur Kartonoberfläche fixieren.
Wie in Bild 3 zu erkennen, kann man zum Beispiel auf einem weißen Buchrücken, der schön senkrecht zum einfallenden Sonnenlicht aufgestellt ist, zwei Bildchen der sich verdunkelnden Sonne erkennen. Um etwa 10:40 Uhr wird dann am Freitag nur noch eine kleine Sichel der Sonne zu sehen sein."
Sternwarte lädt ein
Die Sternwarte lädt außerdem zur Beobachtung ein. Dort stehen zur Beobachtung der Sonne vielerlei hochwertige Instrumente zur Verfügung. Dadurch sind nicht nur den Schatten, sondern auch allerlei Strukturen auf der Sonnenoberfläche sehen.
Darunter Protuberanzen, Fackeln, Flares oder koronale Masseauswürfe bei denen Billionen Tonnen Materie in Bögen von der Sonnenoberfläche aufsteigen und ins All geschleudert werden. Aber auch Granulation, das Blubbern und Brodeln auf der 6000°C heißen Oberfläche. Dazu noch die mehr als erdgroßen Flecken, an denen durch austretende Magnetfelder die Temperatur um mehr als 1000°C absinkt.
Informationen zur Beobachtung und zu wissenschaftlichen Hintergründen gibt es von Mitgliedern der Sternwarte und vom Leiter Herrn Dr. Frank Fleischmann. Eintritt ist frei, Spenden sind gern gesehen. Anfahrt zum Flugplatz Feuerstein. Dort parken und die 600 Meter zur Sternwarte gehen. Direkte Anfahrt ist verboten und nur für gehbehinderte Personen mit amtlichen Behindertenausweis und Ausnahmegenehmigung möglich!
Online läßt sich die Sonnenfinsternis unter anderem über die Homepage der Sternwarte Feuerstein verfolgen.
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