Annafest in Forchheim: Neue Fahrgeschäfte, Buden und mehr Sicherheit

Lea-Verena Meingast

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten Forchheim

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25.7.2019, 20:22 Uhr
Annafest in Forchheim: Neue Fahrgeschäfte, Buden und mehr Sicherheit

© Foto: Peter Roggenthin

Die Stadt hat das Rauchen im Kellerwald eingeschränkt und appelliert an die Bürger, vorsichtig zu sein und keine brennenden Zigaretten in den Waldbereich zu werfen. Für die Erstfeuerbekämpfung steht ein neues Spezialfahrzeug bereit, das geländegängig und besonders leistungsfähig ist. "Am ersten Wochenende werden wir alles besonders im Blick haben, weil da immer besonders viele Besucher kommen, und mit der Feuerwehr Rücksprache halten", sagt Klaus Backer, der Chef des Forchheimer Ordnungsamts.

Barrieren zur Terrorabwehr

"Das Sicherheitskonzept aus dem vergangenen Jahr hat sich bewährt", sagt Backer. Eine Fachfirma hat es erstellt. Stichprobenartig werden wieder Taschenkontrollen an den Eingangsbereichen durchgeführt. An den beiden Zugangsstraßen stehen wieder Beton-Barrieren. "Diese Sperren zur Terrorabwehr verhindern, dass große Fahrzeuge auf das Gelände fahren können", so Backer. Neben Bereitschaftspolizisten aus Forchheim und Bamberg ist während der elf Tage Festbetrieb ein Nürnberger Sicherheitsdienst mit einem Team aus 40 Personen im Einsatz – verstärkt am Wochenende.

Hinzu kommen zwei ständige Sanitätswachen vom BRK Forchheim und dem ASB Gräfenberg, eine Brandschutzwache sowie eine Wetterstation mit Frühwarn-Lautsprecheranlage. Am Wochenende sind auch Notärzte vor Ort. 300 bis 400 Sanitätseinsätze seien die Regel. "Das hört sich viel an, beim Großteil handelt es sich um Blasen an Füßen, Wespenstiche oder mal Kreislaufprobleme, also zum Glück keine schlimmen Vorfälle", so Backer. Und das, obwohl bis zu 500 000 Menschen das Fest im Verlauf der elf Tage besuchen.

Bis zu 1000 Euro Geldstrafe

Neu sind heuer Gitter statt Holzzäune im gesamten Kellerwald und Bügel vor der Bühne des Winterbauer-Kellers, die für Sicherheit sorgen sollen. Sie stießen aber auch auf Kritik. "Auf der einen Seite wird gefeiert, die andere wird als Durchgangsweg genutzt. Wir hoffen auf Verständnis und dass die Besucher sich daran halten", betont Backer. Genauso wie daran, dass keie Fahrräder und keine Hunde auf dem Festgelände erlaubt sind - und kein Wildpinkeln. "Wenn sich jemand nicht daran hält, können bis zu 1000 Euro Geldstrafe fällig werden", erklärt Backer. Das Bußgeld liege jeweils im Ermessen.

"Wir sind recht großzügig und nicht sehr streng, wenn jemand etwa 15 Meter in den Wald hineingeht", so Backer. Aber es gibt auch krassere Fälle. Vor Jahren habe sich mal ein Besucher seitlich an eine Grillbude erleichtert. "Da haben wir dann Eimer und Putzmittel geholt und ihn gebeten, das wieder sauber zu machen - unter dem Applaus einer johlenden Menge von rund 60 Menschen", erinnert er sich. 

Um 17 Uhr ist am Freitag der Anstich auf dem Schindler-Keller – das Festbier kommt dabei heuer von der Brauerei Eichhorn. 150 Liter werden gratis an die ersten Feiernden ausgeschenkt.

Für Bürgermeister Franz Streit (CSU) ist die Biervielfalt das Alleinstellungsmerkmal des Annafests: "Das sind allesamt fränkische Biere und wir genießen nicht umsonst einen so guten Ruf", sagt er lachend. Natürlich wird auch das Bier der vier Forchheimer Brauereien ausgeschenkt.

Bierpreis steigt wieder an

Die Vielfalt hat ihren Preis: Die Maß Festbier pendelt heuer um die 9 Euro, 2018 waren es noch 8,80 Euro. "Noch mehr sollte es irgendwann nicht mehr werden", sagt Streit. Neben den Bieren stehe für ihn besonders die Gastlichkeit im Vordergrund. Autoscooter und Schiffschaukel gehörten zu jedem fränkischen Volksfest, beim Annafest bemühe man sich darüber hinaus noch um Abwechslung.

Nach einer Pause wieder dabei sind das Fahrgeschäft "Night Style" am unteren Festplatz sowie "Krumm- und Schiefbau", das mit einer lustigen Baustelle und Wasser-Illusionen für Spaß sorgt. In luftige 22 Meter Höhe geht es in Gondeln mit "Black Out". Kulinarisch neu dabei: Der "Flammlachs" bietet über dem Feuer gegrillten Fisch und die "Waffelhexe" neben urigem Ambiente in einer Holzhütte Waffeln und Kaiserschmarrn.

"Die Mischung ist wichtig", findet auch Schausteller Alexander Störzer, der das Annafest im Unterschied zum Oktoberfest in München lobt, das zu einer Art Ballermann verkommen sei. Franz Streit betont: "Ich bin stolz auf die Wirte und auf unseren Kellerwald. Es soll wieder ein schönes, friedliches Fest werden."

Alle Bilder und News zum Annafest-Geschehen findet ihr unter www.annafest-forchheim.de. Ab Freitagnachmittag könnt ihr in unsem täglichen Liveblog nichts mehr verpassen. 

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