Ausbildungsverein will in der eigenen Festung punkten
17.10.2014, 09:00 UhrIm Fußball heißt es, die zweite Saison nach einem Aufstieg ist die schwerste. Beim SC Forchheim, der in der Spielzeit 2012/2013 das Abenteuer Schach-Bundesliga erlebte und die höchste deutsche Spielklasse prompt wieder verlassen musste, gilt die zweite Runde nach dem Abstieg als ebenso große Herausforderung. „Wir werden um den Klassenerhalt kämpfen müssen“, sagt Manfred Heidrich, der Forchheimer Kapitän und Vereinsvorsitzende. Dabei verlief 2013/2014 mit Tabellenplatz 4 recht sorgenfrei. Heidrich erklärt: „Unsere Gegner verstärken sich jedes Jahr mit immer neuen professionellen Spitzenleuten, die es den Amateur-Mannschaften wie uns sehr schwer machen.“
Seit dem Zweitliga-Aufstieg 1993 gilt beim SC die Devise, nicht mehr als zwei Legionäre an den vorderen Brettern einzusetzen. Dem trägt die Aufstellung auch in dieser Spielzeit Rechnung. Für einen Einsatz in den Spitzenduellen steht das tschechische Duo Vlastimil Jansa/Milos Jirovsky zur Verfügung. Dahinter sollen Talente aus der Region und der eigene Nachwuchs ihre Chance erhalten und Erfahrungen sammeln. So reifte Léon Mons in den vergangenen zwei Jahren zum Internationalen Meister heran. Doch nun müssen die Forchheimer ihr Eigengewächs ziehen lassen. Der 19 Jahre alte Student will sich beim Erstligisten SC Eppingen auf höchstem Niveau beweisen und den nächsten Karriereschritt in Richtung Großmeistertitel in Angriff nehmen.
Die nächste Generation steht in Person von Christian Schramm (bisher SC Obernau) und dem 17-jährigen Deutschen Jugendmeister und EM-Teilnehmer Florian Ott (SG Amberg) aber schon bereit. Komplettiert wird das Forchheimer Aufgebot von Andreas Rupprecht, Alexander Seyb sowie der geballten Erfahrung der Routiniers Manfred Heidrich, Jörn Bade, Berthold Bartsch und Hans-Jürgen Döres.
In der neuen Zweitligasaison trifft der SC nicht nur auf alte Bekannte wie die SG Pang/Rosenheim, Zugzwang München, den Erfurter SK, den TSV Bindlach oder Vorjahresmeister Aue, der lieber auf den Bundesliga-Aufstieg verzichtet hatte. Neue Gesichter in der Zehner-Liga werden die Teams vom SK Passau und dem TSV Wacker Neutraubling (beide bisher Oberliga Bayern) mitbringen. In Passau spielten sie immerhin schon einmal zweitklassig und vor vielen Jahrzehnten sogar in der Bundesliga, während die Neulinge aus der Oberpfalz ihre Kompetenz zum großen Teil vom Verein in Regensburg abwarben.
Aus der Oberliga Ost ist die SG Leipzig (Zusammenschluss von SK Lok Leipzig und SC Leipzig-Gohlis) und aus der Oberliga Baden die SF Bad Mergentheim aufgestiegen. Während es die Sachsen ähnlich wie Forchheim ohne große Unterstützung von auswärtige Spitzenkräften versuchen, wartet Mergentheim mit internationalen Größen aus Russland und Island auf. „Bei diesem ausgeglichenen Feld ist es schwer abzuschätzen, welche drei Mannschaften am Ende absteigen“, sagt der stellvertretende SC-Vorsitzende Rainer Stephan. Die ersten Zähler gegen den Abstieg wollen die Forchheimer Strategen deshalb gleich im ersten von zwei Heimwettkämpfen einfahren. Erfurt, Bindlach und Mergentheim sind am Samstag (ab 14 Uhr) und Sonntag (ab 10 Uhr) im Haus des Handwerks in der Schützenstraße zu Gast. Der Eintritt ist frei.
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