Bahnhalt Forchheim-Nord kommt, aber ...

31.10.2015, 06:00 Uhr
Bahnhalt Forchheim-Nord kommt, aber ...

© Roland Huber

Noch sind sich Stadt und Bahn nicht in allen Punkten einig. Noch fehlt auch der entscheidende Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes, der die Planunterlagen der Bahn absegnen muss. Aber Thomas Sulzer rechnet fest bis Ende des Jahres damit.

 

Wann fängt die Bahn an zu bauen?

Im Januar 2016 geht es los mit ersten Arbeiten an den Oberleitungen. Aus zwei elektrifizierten Spuren werden vier. Die „Hauptbaumaßnahme“ startet im Juni. Im August 2017 will die Bahn das neue Stellwerk in Kersbach in Betrieb nehmen. Ende 2019 soll alles abgeschlossen sein.

 

Werden die umgestalteten Bahnsteige barrierefrei sein?

Der Bahnhof Forchheim erhält zum ersten Mal Aufzüge. Und zwar an den Bahnsteigen 1, 4/5 und 7/8. Die Gleise 2, 3 und 6 sind reine Durchfahrgleise. Am östlichen Ausgang der neuen Unterführung zur Bayreuther Straße wird es vorerst keinen Aufzug geben. Grund: das liebe Geld. Laut Oberbürgermeister Franz Stumpf gehört ein Aufzug an dieser Stelle nicht zur Pflicht der Deutschen Bahn. Wenn die Stadt darauf bestünde, müsste sie sich finanziell an der kompletten Unterführung beteiligen. Das will sie nicht. Daher wird der östliche Ausgang vorerst nur mit Treppe begehbar sein. Die Nachrüstung mit einem (von der Stadt bezahlten) Aufzug aber ist möglich, sagte Thomas Sulzer. Auf Wunsch der Stadt plant die Bahn jetzt mit einer Überdachung der Unterführungs-Eingänge in West und Ost.

 

Wo können sich Bürger informieren?

Die Bahn stellt am Bahnhof, vor dem Toiletten-Nebengebäude, einen großen Container als ständige Auskunftsstelle während der Bauzeit auf. Hier werden öffentliche Veranstaltungen stattfinden, hier kann sich jeder über Planung und Bau informieren, hier können auch Anträge auf passiven Schallschutz (Fenster) gestellt werden.

 

Wie wird gewährleistet, dass nach Abbruch der Piasten-Brücke und während der Sperrung der Brücke in Kersbach kein Verkehrschaos entsteht?

Die Bahn hat dazu ein detailliertes Konzept. Unter anderem soll der Lkw-Verkehr aus Richtung Bammersdorf frühzeitig auf die A 73 abgelenkt werden. Auch für Kersbach gibt es Pläne. Aber laut OB Stumpf hat die Stadt hier noch etliche Nachbesserungswünsche, weswegen es auch noch nicht dem Stadtrat vorgelegt worden sei. Manfred Hümmer (FW) hakte hier energisch nach. Er befürchtet vor allem für Kersbach unzumutbaren Baustellenverkehr.

 

Wer hat Anspruch auf passiven Schallschutz?

Das geht aus dem Planfeststellungsbeschluss hervor. Die Bahn ist dazu verpflichtet, den Berechtigten Schallschutzfenster einer bestimmten Qualität zu gewährleisten. Anträge können sofort nach Baubeginn oder später gestellt werden. Es wird dazu auch eine Veranstaltung geben.

 

Was sagt die Stadt?

Laut OB werden „die bisherigen Einwendungen“ aufrecht erhalten. Neben dem Verkehr zur Bauzeit sei auch die Frage nach den Ausgleichsflächen noch „ein Riesenthema“, so Stumpf, ohne Näheres zu erläutern.

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