Bier-Revolution auf dem Annafest: Neue Brauereien übernehmen
1.4.2015, 23:00 UhrFür die alten Brauhaus-Keller, den Kronen-, den Fritz-Schneider-, den Schäffbrau- und Nürnberger-Tor-Keller sind die Verträge ausgelaufen. Die Eigentümer, die Familie von Ignaz und Maria Schneider, den früheren Brauhausbesitzern, „wollten jemand von hier“. Nun übernimmt Kauer die Keller brauereifrei — ohne Wolfshöher mit im Boot.
Die Namen lassen aufhorchen: Mahrs Bräu aus Bamberg wird sein ungespundetes Kellerbier, das "U" auf dem Kronenkeller ausschenken, die Nürnberger Kultbrauerei Schanzenbräu ihr Rotbier auf dem Schäffbräu-Keller. Reh-Bier aus Lohndorf im Landkreis Bamberg, auch auf dem Walberla-Fest ausgeschenkt, soll es künftig auf dem Nürnberger-Tor-Keller geben. Simons "Spezial" (Lauf) und das bekannte Meister aus Unterzaunsbach im Straßenausschank am Fritz-Schneider-Keller. "Wir wollten mindestens ein Bier aus dem Landkreis Forchheim", sagt Kauer.
"Wir sind stolz, dabei zu sein"
Auch im "Stadtlockal" ist im Januar die Brauereibindung ausgelaufen. Mit Freunden testete Kauer verschiedene Biere und sprach dann mit den Brauereien, die einen Keller auch versorgen können. "Wir wollten Qualität und Vielfalt."
"Das Annafest ist sehr interessant für uns", sagt Michael Heidenreich-Reh, Geschäftsführer von Reh-Bier. "Es ist eines der schönsten Feste, das wir kennen. Wir sind stolz, dabei zu sein", sagt Stefan Stretz von der Nürnberger Schanze. "Wir freuen uns darauf, das ist eine super Geschichte", ergänzt Stephan Michel, Geschäftsführer von Mahrs.
"Konkurrenz belebt das Geschäft"
Bier-Experte Markus Raupach, unter anderem Autor des im Verlag Nürnberger Presse erschienenen Bierführers "Brauereien und Brauereigasthöfe in Franken", sagt: Alle Brauereien stünden für gute Bierkultur. Größere Vielfalt sei grundsätzlich gut.
Christian Schuster, Senior-Chef der Forchheimer Brauerei Greif, ist nicht überzeugt. "Auswärtigen Tür und Tor zu öffnen, das ist keine gute Entwicklung für Forchheim und das Annafest." In Erlangen, auf dem Berg, gebe es ja auch nur einheimische Keller.
"Konkurrenz belebt das Geschäft", sagt dagegen "King Alladooch" Ulli Raab. Er sehe es als Bereicherung, wenn es so komme wie geplant. Denn Kauer will nicht nur neues Bier ausschenken, sondern die Keller auch aufhübschen.
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