Das Höchstadter Wellenfreibad lockt mit Vielfalt

23.8.2020, 08:51 Uhr
Sprungturm, ein großes 50-Meter-Schwimmbecken, Eltern-Kind-Bereich und parkähnliche Liegeflächen: Das Höchstädter Wellenbad hat vieles zu bieten. 

© Karl-Heinz Panzer Sprungturm, ein großes 50-Meter-Schwimmbecken, Eltern-Kind-Bereich und parkähnliche Liegeflächen: Das Höchstädter Wellenbad hat vieles zu bieten. 

Ein Sprungturm, ein 50-Meter-Schwimmbrecken, ein ganz neu gestalteter Eltern-Kind-Bereich, parkähnliche Liegeflächen und sogar ein Wellenbad, wenn es nicht gerade wegen Corona ruhig bleiben muss: Das Wellenfreibad in Höchstadt hat vieles, was es woanders nicht gibt. Es lockt auch Besucher aus dem Kreis Forchheim an – im Rahmen unserer Serie zu Freibädern in der Region. Ohne die Autobahn gäbe es die Freizeitanlage am Kierferndorfer Weg in dieser Form wohl gar nicht.

Die Geschichte: Dass die weiträumige Badelandschaft am östlichen Stadtrand genau dort entstand, wo sie jetzt eben steht, hat sich mehr oder weniger einfach so ergeben. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Autobahnabschnitt der A 3 zwischen Frankfurt und Nürnberg fertiggestellt. Unmengen von Erdmaterial zum Aufschütten wurde seinerzeit gebraucht, zum Beispiel für die Aischtalquerung bei der Auffahrt Höchstadt-Ost. "Am weißen Knöchlein" hießen die Äcker am Kieferndorfer Weg, wo ungezählte LKW-Ladungen Erdmaterial ausgegraben und gen Osten verfrachtet wurden. Das aus einer vorhandenen Quelle sprudelnde Nass und dazu einsickerndes Grundwasser machten aus der Aushubgrube einen künstlichen Badeweiher.

Das erste seiner Art im nordbayerischen Raum

Daran erfreuten sich die Höchstadter denn auch viele, viele Jahre. Bevor man auf die Idee kam ein Freibad einzurichten, wurde erstmal das Hallenbad am Schulzentrum gebaut. Mitte der 70er Jahre aber war die Nachfrage groß genug um das Projekt Freibad in Angriff zu nehmen. Mitten in den Planungen kam die Idee hinzu, auch gleich ein Wellenbecken zu bauen. Es sollte das erste seiner Art im nordbayerischen Raum sein, was bei der Eröffnung im Jahr 1978 auch weit größere Kommunen vor Neid erblassen ließ.

Das Angebot: Nicht nur der Wellenbereich mit integriertem Nichtschwimmerbecken ist eine Attraktion für Sonnenbeter und Badefreunde. Auch ein 50 Meter langes und mehr als 1000 Quadratmeter großes Sportbecken findet man nicht überall. Äußerst beliebt vor allem bei den jungen Adrenalinjunkies ist das Springerbecken. Wahlweise aus einem, aus drei oder aus fünf Metern Höhe können sei sich ins Wasser stürzen. Viel mehr als nur eine optische Bereicherung ist der Eltern-Kind- Bereich, der heuer erstmals genutzt wird. Im Mittelpunkt steht ein flaches Becken mit Wasserspielen, umgeben von einer Landschaft mit Pflasterstrand, Spielgeräten, Sandplatz und reichlich Raum zum Abhängen.

Ein 40.000 Quadratmeter großes Gelände

Überhaupt mangelt es im Höchstadter Wellenfreibadgelände ganz sicher nicht an Platz: Über insgesamt rund 40.000 Quadratmeter erstreckt sich das Areal, rund 25.000 davon sind Liegeflächen. Es gibt genug Platz an und in der Sonne, dank dem üppigen Baumbestand aber auch schattige Rückzugsräume. Das Gelände gleicht einer Parklandschaft. Der schieren Größe ist es auch zu verdanken, dass die Freizeiteinrichtung fast unbehelligt von dem Coronaeinschränkungen öffnen kann: Bis zu 3.000 Besucher können sich so verteilen, dass die Abstandsregeln gewahrt bleiben. Mehr geht auch in einer "normalen" Saison nicht.

Eine Einschränkung gibt es dennoch: Der Wellenbetrieb bleibt heuer abgeschaltet. Der Grund: "Immer wenn die Durchsage ertönt, tummeln sich rund ein Drittel mehr Leute im Becken", weiß Karl-Heinz Zillich von der Betriebsleitung. Laut Stadtverwaltung ist in dieser Saison bislang kein Einbruch bei den Besucherzahlen zu verzeichnen.

80.000 Badegäste im Jahr

Besucherrekorde wie in früheren Zeiten, als es etwa 1983 136.000 Mal an der Eintrittskasse klingelte, werden freilich schon lange nicht mehr erreicht. In den vergangenen Jahren hat es sich bei gut 80.000 Besuchen eingependelt. "Viele Autos tragen das FO-Kennzeichen", freut sich Gerald Brehm. Ebenso glücklich ist der Höchstadter Bürgermeister über die tolle Resonanz, auf die die Veranstaltungsreihe Kultur-Picknick gegenwärtig stößt. "Man kann sich eine Fortsetzung in diesem Format gut vorstellen", so Brehm.

Die Zukunft: Mittelfristig entsteht rund ums Freibad ein beachtlich großes Freizeitgebiet, blickt Gerald Brehm voraus. Der Neubau es Eisstadions, der Bau einer Tennishalle, einer Saunalandschaft und die Ansiedlung eines neuen Hallenbades stehen in mehr oder weniger naher Zukunft auf dem Programm.

Kein Zeitfenster bei den Öffnungszeiten

Das Gastro-Angebot: Im dieses Jahr neu eröffneten Kiosk werden eine ganze Reihe Imbissspezialitäten zubereitet. Würstchen, Fischstäbchen, Chicken Nuggets, dass Ganze mit Pommes Frites oder Brötchen, gibt es zu Preisen von 1,50 bis 4 Euro. Auch bei den Getränkepreisen wird man nicht gleich arm: 1,50 bis 2,50 Euro kosten die Erfrischungen, ein Bier schlägt ebenfalls mit 2,50 Euro zu Buche. Dazu oder danach oder auch zwischendurch gibt es Koffeinhaltiges, von der Tasse Kaffee bis zum Becher Eiskaffee. Eis, Süßigkeiten und Snacks obendrauf.

Der Eintritt: Dank der üppigen Platzverhältnisse gibt es wegen Corona kein Zeitfenster bei den Öffnungszeiten. Das Bad hat an allen Tagen von 9 bis 20 Uhr offen, dazu - für Frühaufsteher - am Mittwoch bereits ab 7 Uhr. Kassenschluss ist um 19 Uhr. Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder und Jugendliche sowie Schwerbehinderte nur 2 Euro. Außerdem werden Familien-, Saison- und Punktekarten verkauft. Alle Preise und weitere Infos unter https://www.hoechstadt.de/erleben/freizeit-sport/wellenfreibad/.

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