„Das ist Wahnsinn“
23.10.2012, 10:00 UhrMit unveränderter Aufstellung gegenüber dem Vortag (Jansa, Mons, Seyb, Heidrich, Zwanzger, Bade, Döres, Hümmer) geht der fränkische David ins Duell mit dem haushohen Favoriten. Am Spitzenbrett spielt Großmeister (GM) Vlastimil Jansa diesmal — er hatte gegen Solingen den einzigen SC-Siegpunkt geholt — etwas zu passiv. Seine Figuren tummeln sich auf der falschen Seite des Brettes, was sein Gegner, der Russe Evjenij Najer, mit einem spektakulären Königsangriff auszunutzen weiß.
Ungeschlagen in seinem zweiten Bundesliga-Spiel bleibt dagegen Jungstar Léon Mons, der gegen den polnischen Nationalspieler Mateusz Bartel erneut ein Remis erkämpfen kann. „Ich habe zuvor noch nie gegen solche Klasse-Großmeister gespielt“, erklärt der Mathematik-Student hinterher.
Weniger erfreut wirkt Johannes Zwanzger, dem in seinem Spiel einige Bauern abhanden kommen. Der Kirchehrenbacher verliert nach und nach seine gute Ausgangsposition und kann sich nicht mehr in ein Remis retten. Ein Lächeln hat dagegen FM Alexander Seyb auf den Lippen. Der 21-jährige Jura-Student, dessen Vater Dieter vor zehn Jahren für den SC in der Bundesliga am Brett saß, trotzt dem russischen Großmeister Alexander Rustemow ein Remis ab.
„Wir brauchen große Nehmerqualitäten“, gibt der frühere SC-Vorsitzende Udo Güldner den Seinen mit auf dem Weg, „die größte Leistung für unsere Spieler wird es sein, auch nach der fünften, sechsten, siebten Niederlage noch Kampfgeist zu zeigen.“ Trotzdem blickt Hans-Jürgen Döres nach seiner zweiten Niederlage traurig drein. Ebenfalls ohne zählbaren Erfolg geht der Spieltag für Bernd Hümmer am Schlussbrett zu Ende.
Der SC-Vorsitzende FM Manfred Heidrich erspielt sich gegen GM Ralf Appel nach unglücklichem Verlauf noch einen halben Punkt. Nach fast sechs Stunden Spielzeit dann noch ein Erfolgserlebnis. Jörn Bade erzwingt die vierte Punkteteilung für den SC und sagt den schönsten Satz des Wochenendes: „Zwei Brettpunkte sind Wahnsinn. Wir müssen laut Hurra schreien bei jedem halben Punkt. Die Leute, gegen die wir antreten, spielen täglich und sind Profis.“
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