"Mitten unter uns"

Das Vereinsleben von Muggendorf: Corona traf alle hart

Maria Däumler

Redaktion Forchheim

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16.04.2022, 13:00 Uhr
Robert Zehntner, Vorsitzender des Trachtenvereins "D‘Wiesenttaler", freut sich darüber, dass heuer der Osterbrunnen wieder geschmückt wird.

© Eduard Weigert Robert Zehntner, Vorsitzender des Trachtenvereins "D‘Wiesenttaler", freut sich darüber, dass heuer der Osterbrunnen wieder geschmückt wird.

„Wir haben 13 Vereine im Dorf“, zählt Bürgermeister Marco Trautner auf. Der Trachtenverein, die Feuerwehr, der Schützen- und der Sportverein richten normalerweise zusammen mit dem Markt Wiesenttal das weithin bekannte Erntedankfest aus, zu dem – vor Corona – jährlich Tausende von Besuchern strömten. Doch 2020 fiel das Fest ganz aus, 2021 gab es zumindest ein „Kürbisfest light“ und heuer, so hofft Trautner, wird das Erntedankfest vielleicht ein bisschen größer als im Vorjahr.

Auch Robert Zehntner, Vorsitzender des Trachtenvereins „D‘Wiesenttaler“, ist hoffnungsvoll: „Ja, vielleicht können wir ja heuer beim Erntedankfest wenigstens einen Umzug für die Kinder veranstalten.“ Ansonsten sei in seinem Verein pandemiebedingt wenig gelaufen. „Tanzen ist ja mit Anfassen verbunden“, sagt er, daher war es lange verboten. Dennoch habe man versucht, so viele Aktivitäten wie möglich im Freien abzuhalten – wie zum Beispiel das Vereinsfest, die Kirchweih oder die Weihnachtsfeier.

„Wir wollen, dass die Leute merken, dass der Verein am Leben ist. Und heuer schmücken wir sogar den Osterbrunnen wieder etwas größer“, kündigt Zehntner zuversichtlich an. Andere Vereine versuchen ebenfalls trotz Corona irgendwie aktiv zu bleiben. So kümmert sich der Kneippverein laut Trautner „hervorragend“ um die Kneippanlage, die neben dem ehemaligen Waldschwimmbad liegt. Das kleine Bad wurde 2016 an privat verkauft und ist zurzeit geschlossen.

Die Kneippanlage sei daher um so wichtiger, sagt der Bürgermeister. Sie wurde 2021 saniert, die Arbeiten sollen heuer abgeschlossen werden. Auch für die sonst so aktive „Skiliftgesellschaft“ waren es zwei schwierige Jahre: 2020 war wegen Corona der Bügellift am Hang bei Muggendorf trotz Schnee nicht in Betrieb. Und in diesem Winter lag kaum Schnee. „Da habe ich und auch meine zwei Kinder das Skifahren gelernt“, erzählt Marco Trautner.

Normalerweise gebe es am Skilift einen „tollen Zusammenhalt, jeder hilft jedem und alle schauen drauf, dass nichts passiert“, sagt der Bürgermeister leicht wehmütig. Er hofft wie wohl alle Bewohner von Muggendorf, dass endlich wieder normales Leben zurückkehrt und dann auch die Vereine ihre sonst üblichen Aktivitäten und Veranstaltungen durchführen können. „Es war einfach ein gutes Miteinander und das ist doch ganz wichtig für das Dorf“, findet der junge Bürgermeister.

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