Dirk Mideck: «Vom Aufstieg spricht bei uns keiner mehr»
03.04.2008, 00:00 Uhr
Der SV Poxdorf ist nach den jüngsten Patzern von Spitzenreiter SpVgg Reuth (bei einem Spiel mehr ebenfalls 43 Punkte) inzwischen der Topfavorit auf die Meisterschaft und damit auf den Direktaufstieg in die Kreisklasse.
Trainer der DJK Kersbach ist der Forchheimer Dirk Mideck, der dieses Amt am Saisonende an Wolfgang Auer übergeben wird. Vor dem richtungsweisenden Derby sprachen die NN mit dem Trainer.
Dirk Mideck kann Kersbach mit einem Sieg über Poxdorf am Sonntag doch noch einmal angreifen oder wäre das Träumerei?
Mideck: Also: Ganz klar ist erst einmal, dass bei uns keiner mehr vom Aufstieg spricht. Poxdorf und Reuth haben neun Punkte Vorsprung und unsere Voraussetzungen sind mehr als dürftig. Von anfangs 24 potenziellen und aussichtsreichen Kandidaten für die erste Mannschaft sind gerade einmal 15 übrig ge- blieben. Die sind zwar jetzt zu einem eingeschweißten Haufen zusam- mengewachsen, trotzdem bin ich ganz schön enttäuscht von manch einem.
Im Winter kam aber doch mit Christoph Rundel ein hoch talentierter Kicker vom ATSV Forchheim zu ihrer Mannschaft.
Mideck: Um ihn bin ich richtig froh. Er hat sich super eingeführt und passt sowohl menschlich als auch sportlich sehr gut in den Verein und in unsere Mannschaft.
Im Hinspiel in Poxdorf lag ihr Team lange vorn, ehe SV-Torjäger Kehm zwei Tore «einschenkte» und den Poxdorfer Sieg klar machte. Wie läuft es diesmal?
Mideck: Das war damals richtig bitter, zumal wir kurzzeitig sogar zwei Mann mehr auf dem Platz hatten. Aber wie gesagt: Es wird auch diesmal schwer. Poxdorf ist nicht umsonst vorne dabei. Ich bin überzeugt, die lassen sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen und werden nach meiner Einschätzung mit ihrer spielstarken Truppe um den überragenden Heinz Halmer auch in der Kreisklasse ein Wörtchen mitsprechen.
Da merkt man halt, dass alle Spieler an einem Strang ziehen, und für den Aufstieg andere, persönliche Dinge mal hintanstellen. Das Umfeld ermöglicht den Poxdorfern ein sehr ruhiges Arbeiten und alle Spieler ziehen mit. Das geht uns ab. Jammern hilft aber nicht. Wir werden dem Favoriten alles abverlangen, damit die Punkte möglichst in Kersbach bleiben.
Was passiert mit Ihnen nächste Saison? Bleibt es dabei, dass Dirk Mideck aus familiären und beruflichen Gründen kein Traineramt annimmt?
Mideck: Unumstößlich bleibt es dabei. Ein bisschen Ruhe und Abstand vom Fußball tun mir, glaube ich, richtig gut. Einen Urlaub buchen ohne auf den Spielplan schauen zu müssen, damit man möglichst wenig Partien verpasst, das hat doch auch was. Und wenn ich Lust habe, dann kann ich ja mal hier, mal dort zuschauen und mich freuen, dass ich mich nicht ärgern muss. Interview: Andreas Bär