Ein Abschiedsabend in herzlicher Prosa

30.1.2016, 06:00 Uhr
Ein Abschiedsabend in herzlicher Prosa

© Foto: Maisch

Fast eine Stunde mussten die zahlreichen Gäste aus der Forchheimer Kulturlandschaft und Stadtverwaltung vor dem großen Rathaussaal ausharren. Die Stadtratssitzung zog sich in die Länge. Dann aber öffnete sich die historische Holztür und die Feierstunde konnte beginnen.

Neben dem Standardprogramm (warme Worte und kalte Häppchen) zeigten die Reden und Geschenke auch: Mit Dieter George hat die Verwaltung eine Persönlichkeit verloren, jemanden, der nicht nur für sein umfangreiches Wissen, sein enormes Gedächtnis gelobt wird, sondern auch für seine Originalität: ein Bildungsbürger alten Schlages und ein Genussmensch, der in Erinnerung bleibt.

Eines Abends im Theater

So hatte Hubert Forscht vom Jungen Theater die Anekdote parat, wie sich George eines Abends im Theater einen Rezitations-Wettbewerb unter Gleichgesinnten geliefert habe. Reih um wurden Gedichte vorgetragen, die sich auf eine Zeile des vorangegangenen Gedichtes bezogen. „Das war ein einmaliges hochkarätiges, kurzweiliges literarisches Pingpong“, erzählt Forscht. 250 Veranstaltungen habe das JTF mit George auf die Beine gestellt. „Du warst oft Ideengeber.“

George sei der ideale Telefonjoker bei der Quizsendung „Wer wird Millionär?“ charakterisierte ihn Dieter Walda vom Personalrat und betonte „Wir werden Dich vermissen“.

1987 begann Georges Wirken als Kulturbeauftragter der Stadt. Zu seinen Aufgaben gehörte auch, Reden für den OB zu schreiben. Dieses Mal wählte Franz Stumpf seine Worte selbst, zum Teil sehr persönliche Worte. Die beiden kennen sich seit Schulzeiten. Wie sehr er seinen Büro-Nachbarn schätzt, zeigt der Dank „für all die politischen Ratschläge. Du hast mir immer die inneren Zusammenhänge von Entscheidungen erklärt“.

Zu den Meilensteinen in Georges fast 29-jähriger Karriere zählen die Wiedereröffnung der Kaiserpfalz als Museumsort, die 1200-Jahr-Feier und die Landesausstellung. In den vergangenen Jahren gehörte das Thema Kulturhalle zu den wichtigen Punkten.

George bedankte sich für die offene und freundschaftliche Zusammenarbeit, sei es mit dem Stadtrat, den Kollegen oder den Ehrenamtlichen und Künstlern und speziell auch bei seiner rechten Hand, Edelgard Striegel.

Unter den zahlreichen Geschenken befand sich auch die Zeichnung von Harald Winter, die er extra für die NN-Abschiedsseite im Oktober angefertigt hatte.

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