Forchheim: Neue "Möbel" für die Altstadt

8.7.2015, 16:03 Uhr
Forchheim: Neue

© André de Geare

Die Stadt hat die Beratungsgesellschaft Cima vor Jahren damit beauftragt, Vorschläge zu unterbreiten, wie der Paradeplatz „entrümpelt“ werden könnte. Doch wie das manchmal so ist, wenn man erst einmal grundsätzlich an so ein Thema herangeht: Schnell wurde aus dem Paradeplatz die ganze Innenstadt, die „entrümpelt“ werden müsste.

Sie ist ja auch schon 25 Jahre alt in ihrer heutigen Form. Als sichtbares Zeichen für ein in die Jahre gekommenes Stadtmöbel präsentiert sich der so genannte Infopilz vor dem früheren „Eduscho“: das Glasdach kaputt, das Design so retro, dass es schon fast wieder modern ist, die Plakatierung schmuddelig, die Graffiti unansehnlich.

Wegreißen geht nicht, denn, Überraschung: Im Inneren des Infopilzes, der früher mal ein Münztelefon beherbergte, ist in einem eigenen Kasten die Elektrik der Außenbeleuchtung der gesamten Altstadt enthalten. Was tun?

Die Stadträte sprachen sich unisono dafür aus, das alte Trumm zu erhalten wie es ist. Albert Dorn (SPD) hätte gerne Bänke rundherum: „Es gibt so wenig Gelegenheiten, sich hinzusetzen, ohne etwas zu konsumieren.“ Uwe Kirschstein (SPD) und Josua Flierl (CSU) wollen modernisieren und aus dem Pilz einen „digitalen Infopoint“ machen. Manfred Hümmer (FW) sähe hier gerne „städtische Informationen“ präsentiert anstelle von Kinoplakaten. Die Mehrheit will erst einmal abwarten, was bei dem gleichzeitig beschlossenen Wettbewerb zur Stadtmöblierung herauskommt.

Sylvia Auerswald von der Cima erläuterte, dass im Rahmen eines „Herstellerwettbewerbs“ rund 40 Firmen angeschrieben wurden, um Vorschläge für Sitzbänke, Papierkörbe und Fahrradständer im einheitlichen Design zu machen. Eine Jury soll sich im Herbst für ein Angebot entscheiden. Auf Anregung der CSU gehören dazu neben Verwaltung und Stadträten der Heimatpfleger, der Heimatverein, die Werbegemeinschaft, der Senioren- und der Behindertenbeauftragte. Uwe Kirschstein will die neuen Fahrradständer aus der Fußgängerzone verbannen.

Reinhold Otzelberger (SPD) schlug vor, auch die Privatanwesen einzubeziehen: „Wir haben im öffentlichen Raum zu viele Baumarkt-Elemente.“ Dabei gehe es doch darum, „die Innenstadt ästhetischer zu machen“.

Wobei jeder unter dem Begriff „Ästhetik“ etwas anderes versteht.

Laut Sylvia Auerswald werden bei der Ausschreibung kaum Vorgaben gemacht: Vandalismus- und graffitisicher sollen die Bänke, Eimer und Ständer sein, barrierefrei und altersgerecht, modern und zeitlos.

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