Forchheim: Rekordverdächtiger Jahrgang am EGF

28.6.2019, 18:36 Uhr
Forchheim: Rekordverdächtiger Jahrgang am EGF

© Foto: Roland Huber

  Die "Ehrenbürger" hatten damit nicht nur in der Breite, sondern vor allem auch in der Spitze überzeugt: Zehn junge Menschen durften sich über ein 1,0-Abitur freuen.

Die Erleichterung war allen im Publikum anzumerken. Den Lehrern, die in den letzten acht Jahren immerhin 129 der einst 198 Fünftklässler bis in die Abschlussklasse gebracht hatten. Den Eltern, die mit ihrem Nachwuchs gezittert und gefiebert hatten – selbst im kühlen Winter. Und natürlich den Schülerinnen und Schülern, die für einen rekordverdächtigen Jahrgang sorgten. Wie bei einem Wein, der sehr viel Sonne abbekommt.

Keiner blieb auf der Strecke

Ein Gesamtschnitt von 2,28 konnte auch nur gelingen, weil keiner auf der Strecke blieb und 37 Absolventen eine Eins vor dem Komma haben. "Dafür mussten Sie mehr leisten als Gleichaltrige in Bremen oder Brandenburg," so der Elternbeiratsvorsitzende Péter Pálffy: "Das war hier die echt harte Tour."

Waren die Zeugnisvergaben bislang in der Jahnhalle über die etwas in die Jahre gekommene Bühne gegangen, so präsentierte sich die moderne Schulaula nach der langjährigen Sanierung des Gebäudekomplexes in neuem Glanz. Was die beiden Schüler Anna Soutschek (Heroldsbach) und Laurenz Mehl (Forchheim) angesichts gesperrter Flure und Treppenhäuser, einigem an Baulärm und einer Auslagerung der Klassen in nicht klimatisierte Container zu einer launigen Rede inspirierte. Sie wären auch gerne Bauarbeiter geworden, "um die Arbeiten zu beschleunigen". EGF-Direktor Karlheinz Schoofs forderte die Schülerinnen und Schüler auf, nicht nachzulassen und zitierte dabei sogar einen Torwart, der "wie ein Aufklärer denkt": Oliver Kahn. "Es geht weiter, immer weiter."

Die "Universalgenies"

Alleine zehn Schüler, Oberstufenbetreuerin Eva Schrumpf nannte sie "Universalgenies", erreichten einen Notendurchschnitt von 1,0. Als ob sie das diesjährige Abi-Motto "ABIdas, running for points" tatsächlich ernstgenommen hätten: Svenja Strobel, Katharina Till, Lena Stübinger, Antonia Kott, Katharina Stumpf und Emma Steinmann (alle Forchheim) sowie Emilie Müller (Heroldsbach), Johannes Däuwel (Hausen), Michelle Ohnemüller (Lichtenau) und Laura Ulm (Kunreuth). Letztere mit 883 von 900 möglichen Punkten sogar mit einem Durchschnitt von 0,78.

Damit eifert sie ihrem Vater Volker Ulm und ihrem Onkel Hermann Ulm nach, die beide ähnliche Ergebnisse am Ehrenbürg-Gymnasium hatten. "Auch ich habe nicht gedacht, dass ich so ende," scherzte der Landrat. Man dürfe den Zufall im Leben eben nicht ganz außer Acht lassen.

Der naturwissenschaftlichen Expertise am "Ehrenbürg" ist es zu verdanken, dass es Preise und Auszeichnungen im Dutzend hagelte. Abiturpreise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Aber auch eine Goldene Ehrennadel des Altphilologen-Verbandes für das beste Latein-Abitur der Schule.

Die beiden Besten Svenja Strobel und Laura Ulm wurden zudem für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, Letztere auch für die Wittelsbacher Stiftung gemeldet. Das bedeutet nicht nur eine große Ehre, sondern auch handfeste materielle Vorteile während des Studiums. Für die Jahrgangsbeste Laura Ulm geht es in die chemische Richtung.

Unter den ersten Gratulanten waren auch zwei Ehemalige: ein Landtagsabgeordneter und ein Landrat, beide CSU. Michael Hofmann stand an selbiger Stelle vor 25, Hermann Ulm vor 23 Jahren. Beide lobten den Zusammenhalt innerhalb der "EGF-Familie" und die besten Voraussetzungen, die jeder für das künftige Berufsleben mitbrächte.

Zudem zeichneten Schulleiter Schoofs und Stellvertreter Willi Klement auch besonders engagierte Schüler aus den Bereichen Bigband, Chor, Orchester, Schul-Sanitätsdienst und Schüler-Mitverwaltung aus. Erstmals gab es einen "Publikumspreis" der Q12-Schüler für die engagiertesten Mitschüler, den sich Anna Soutschek (Heroldsbach) und Eva Goßrau (Forchheim) sicherten. Jetzt steht am Samstag noch der Abi-Ball in der Stadthalle Ebermannstadt an, dann die Abschlussfahrt nach Kroatien: "Mit viel guter Laune im Gepäck."

Mehr Bilder von der Feier unter www.nordbayern.de/forchheim

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