Forchheim: Umgestaltung der alten Spinnerei beginnt
16.10.2014, 07:00 UhrAuch die Firma Ecoloft hat sich manches leichter vorgestellt. Ursprünglich war die Rede davon, im April mit dem Umbau des alten Spinnereigeländes zu beginnen, dann veränderte sich das Unternehmen personell (der ehemalige Investor Heinrich Stöcklein stieg aus). Im Mai dieses Jahres wurden die Planungen schließlich konkretisiert. Der Start ist nun für November geplant.
In Bauabschnitt 1 werden auf der Wiesentinsel, wo sich einst die Bleicherei und das Depot befanden, 25 Wohnungen und drei Reihenhäuser gebaut. Die Hälfte der Wohnungen sei bereits verkauft oder reserviert, sagt Andreas Wiebe, Vorstandsmitglied der AG. Die Käufer sind vor allem Kapitalanleger, die unter anderem zugreifen, weil es sich um ein Sanierungsgebiet handelt und dadurch Steuersparmöglichkeiten winken.
Verkaufspsychologie gefragt
„Etwas zögerlicher“ als gedacht läuft der Verkauf der Reihenhäuser. „Hier sind unsere Kunden vor allem Eigennutzer, Familien, die sehr viel emotionaler reagieren“, sagt Wiebe. Er habe die Erfahrung gemacht, dass viele erst einmal das Haus stehen sehen, hineingehen und dann entscheiden wollen. Das Unternehmen hat sich darauf eingestellt und wird notfalls die Reihenhäuser bauen, ohne vorher Käufer zu haben.
Im November beginnt der Abriss der mittleren Lagerhalle und des Backsteinanbaus. Auf dem Boden der Lagerhalle werden die Reihenhäuser errichtet. Die restlichen Gebäude werden zu Wohnungen umgebaut und saniert. Ende 2015 will die Ecoloft AG Wohnungen und Häuser schlüsselfertig übergeben, spätestens aber im März 2016. Bauabschnitt 2 befasst sich mit der denkmalgeschützten Produktionshalle, an der schon mehrere Investoren verzweifelt sind. Schwierigkeiten beim Umbau bereitet zum Beispiel das Licht: Die Halle ist 40 Meter tief. Der Forchheimer Architekt Herbert Amtmann hat das Problem gelöst, indem er das Gebäude der Länge nach aufschneidet, so dass ein Lichthof im Innern entsteht. Zwischen 50 und 170 Quadratmeter groß werden die Lofts sein. Auf das Dach des dritten Obergeschosses kommen noch zwölf Penthäuser mit Terrasse.
Bis die Produktionshalle in Angriff genommen wird dauert es aber noch zwei Jahre. Eine lange Zeit, in der die Fabrik leer steht, nichts einbringt, stattdessen Kapital bindet. „Als wir gehört haben, welche Probleme es auch im Landkreis gibt, die Flüchtlinge unterzubringen, haben wir gedacht, hier können wir Gutes mit Nützlichem verbinden“, sagt Wiebe. Ecoloft ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft in der sich mehrere Unternehmer aus der Region zusammengeschlossen haben. Für zwei Jahre hat die Aktiengesellschaft einen Teil der an die Produktionshalle angedockten Gebäude ans Landratsamt vermietet. Früher waren hier Kampfsportvereine aktiv. Die AG hat die Räume saniert und möbliert. Insgesamt ist Platz für 49 Menschen. Damit gehört das Haus in der Trettlachstraße zu den großen Flüchtlingsunterkünften im Landkreis.
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