Forchheimer Triathlon feiert 25. Geburtstag

Kevin Gudd

Nordbayerische Nachrichten Forchheim und Ebermannstadt

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6.6.2018, 15:36 Uhr
2008 lag der Paradeplatz noch im Zentrum der Triathlon-Veranstaltung.

2008 lag der Paradeplatz noch im Zentrum der Triathlon-Veranstaltung.

Eine anfängliche Fehleinschätzung, die den ersten Organisatoren unterlief, sollte der wachsenden Beliebtheit nicht abträglich sein. "Wir waren uns sicher, dass wir es auf der Laufstrecke noch herausholen", erinnert sich Rainer Kestler an die Premiere 1993. Der heutige Stadtarchivar hatte sich zuvor als treibende Kraft für eine neue sportliche Note zum Altstadtfest ausgesprochen. Nach dem größeren Vorbild des Ironman in Roth und einem kleineren Wettkampf in Herzogenaurach brachten Kestler und seine Kollegen aus der Laufgruppe der LG Forchheim den Triathlon in die Stadt.

Trugen die Initiatoren von damals, die sich selbst unter die 19 Pioniere mischten, Bedenken, so betrafen sie im Rennverlauf eher das eigene Leistungsvermögen. Obwohl die 500 m Schwimmen im alten Freibad nach modernen Maßstäben im Vergleich zu den Distanzen auf dem Rad (33 km) und zu Fuß (9,5 km) extrem kurz gerieten, vermochten Kestler und seine Läufer den Rückstand aus dem Wasser nicht mehr wettzumachen. Das Treiben der überschaubaren Gruppe kam noch ohne jede Straßensperrung aus und konnte mit einem Bruchteil der finanziellen Auslagen gestemmt werden.

Suche nach dem Modus

Doch so ganz im Privaten blieb es — zum Glück aus heutiger Sicht — nicht, schließlich präsentierten sich die Exoten vor allem am Rathausplatz einem begeisterten Publikum. Die Fortsetzung verantwortete bald die neu gegründete Triathlon-Abteilung des VfB 1861 mit der Aufgabe, Ort, Uhrzeit und Modus in Einklang zu bringen. Ein Meilenstein für den Wettbewerb mit längst über 100 Teilnehmern war zum 10. Geburtstag 2002 die Umstellung auf einen zweigeteilten Ablauf. Einzeln wurden die Schwimmzeiten gestoppt, ehe am Paradeplatz die Verfolgung des Führenden aufgenommen wurde. Das Ziel lag in der Kaiserpfalz. Gerade als das frisch eingeweihte Königsbad im Jahr 2010 seine Feuertaufe erlebte, zog sich der VfB mangels Nachschub an Führungsköpfen zurück.

Es trat ab 2012 der Schwimmsportverein SSV an, um mit neuem Elan und dem Namen Stadttriathlon das Erbe erfolgreich fortzuführen — abgekoppelt vom Altstadtfest. 250 Starter bestätigten das Konzept, das jedoch Stück für Stück weiterentwickelt wurde. 2013 gelang es, das Rennen wieder ohne Pause zwischen Schwimmen und Radfahren zu bestreiten. Der Hof des Gymnasiums als Wechsel- und Zielzone wich vorübergehend der Sportinsel. 2016 konnten Start- und Ziel im Königsbad zusammengelegt werden und der in den Stadtkern zurückgeholte Laufkurs 2017 abermals modifiziert werden. Zum wiederholten Mal wird 2018 die Grenze von 450 regulären Teilnehmern angekratzt. Die Sahnekirsche auf der leckeren Programm-Torte bildet seit drei Jahren das Verbandsrennen der Landesliga-Mannschaften.

Zum Jubiläum hat sich die Organisationsleitung um Maria Leidenberger einige Besonderheiten einfallen lassen. Interessante Einblicke in die Historie bieten im Königsbad Infowände mit alten Zeitungsartikeln und Bildern. Ausgestellt sind zudem eine umfangreiche Sammlung von Finisher-Trikots und ein über zwei Jahrzehnte altes Triathlon-Rad. In der Moderation sind launige Interview mit den Urvätern Rainer Kestler und Rüdiger Hecht geplant.

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