#ForchheimShots 2019: Das sind die Gewinner

15.1.2020, 14:01 Uhr
Von links: Elena Büttner (Citymanagement), Nicole Möller (2. Preis), Matthias Hösch (Organisator), Torsten Gugg (1. Preis), Frank Brinke (Foto Brinke), Martin Glas (3. Preis), Nicole Hanesch (Fränkische Fliegerschule Feuerstein) und Nico Cieslar (Tourist-Information).

© Udo Güldner Von links: Elena Büttner (Citymanagement), Nicole Möller (2. Preis), Matthias Hösch (Organisator), Torsten Gugg (1. Preis), Frank Brinke (Foto Brinke), Martin Glas (3. Preis), Nicole Hanesch (Fränkische Fliegerschule Feuerstein) und Nico Cieslar (Tourist-Information).

Torsten Gugg aus Nürnberg, Nicole Möller aus Weisendorf und Martin Glas aus Forchheim machten die Podestplätze unter sich aus. Alle drei Lichtkünstler hatten die historische Altstadt ins Auge gefasst.

Und wenn man Gugg (38) zuhörte, dann klang sein Erfolg umso unglaublicher. Erst vor einem Jahr hatte der Konstrukteur, der tagsüber die Verlegung von Schienen und den Bau von Straßen plant, überhaupt zur Kamera gegriffen.

#ForchheimShots 2019: Das sind die Gewinner

© Torsten Gugg

Wenn man einmal von der Smartphone-Knipserei absieht, die Urlaubserinnerungen sicherte. Mit einer Spiegelreflex-Kamera habe ihn dann das Fieber gepackt. Zuerst machte er seine Heimatstadt unsicher. Des nachts fing er mit dem Stativ seines Vaters Dieter und der Technik der Langzeitbelichtung die dunklen Seiten Nürnbergs ein. Später wagte er sich auch im Tageslicht ans Werk. Sein Siegerbild zeigt den Rathausplatz mit seinem schmückenden Fachwerk, das sich in der Wasseroberfläche des Kriegerbrunnens spiegelt. Ein Sonnenuntergang taucht die ganze Komposition in sanfte Farben.

Dass Gugg kein Nachtbild Forchheims einreichte, lag nur daran, dass es anfing zu regnen und er seine Motivjagd einstellte. Es sind diese Aufnahmen, die sich Nico Cieslar von der Tourist-Information wünschte. Es gehe schließlich darum, mit solch tollen Fotos Anreize zu schaffen, damit Besucher nach Forchheim kämen. Im Gegenzug bedankte man sich bei Gugg mit 200 Euro.

#ForchheimShots 2019: Das sind die Gewinner

© Nicole Möller (@nicolemoeller2002)

Durch Mundpropaganda und nicht etwa durch digitale Medien wurde Nicole Möller (36) auf ForchheimShots aufmerksam. Mit anderen Instagram-Fotografen spazierte die im thüringischen Ilmenau aufgewachsene Frau, die seit fast zwölf Jahren in Franken lebt, im letzten Sommer über die Reste der Festungsanlagen. Von der Spital-Bastion aus nahm sie die Innenstadt ins Visier. Im Vordergrund dominieren Gräser das sichtbare Rechteck.

Ein Hinweis darauf, dass Möller normalerweise mit Makro-Objektiven faszinierende Details von Pflanzen und Tieren aufspürt. Links und rechts begrenzen Bäume die Sicht. Und der Himmel tut mit dramatischen Wolken ein Übriges dazu, ein spannendes Bühnenbild zu schaffen, das den Betrachter in das Geschehen hineinzieht. Dabei hat die Diplom-Wirtschafts-Ingenieurin sonst mit ganz anderen Kameras zu tun. Die befinden sich unter anderem in Röntgengeräten, die von einem Medizintechnik-Weltkonzern in Erlangen hergestellt werden. Bald aber wird Möller an den Standort Forchheim wechseln, sobald der Bauabschnitt fertig ist. Dann wird es noch leichter, die offenen und versteckten Schönheiten Forchheims zu finden. Mit den 150 Euro von Foto Brinke kann die Ausrüstung dafür erweitert werden.

Es sind malerische Postkarten-Idyllen, die den Geschmack des Publikums getroffen haben. Denn die Besucher der Ausstellung wählten seit Oktober ihre Favoriten. Da passte es ganz gut, dass Martin Glas (33) sich von einer alten Ansicht der Wiesentstraße hatte inspirieren lassen. Immerhin sitzt sein Vater Reinhold als Autor lokalhistorischer Standardwerke zu Häusern oder Gaststätten und bald auch zur Festung Forchheim, an der Quelle. Links ist das „Schiefe Haus“ zu sehen, rechts das ehemalige Gasthaus „Stäffala“ und hinten die Katharinenkapelle. Keine Menschen stören die Szene. Mit denen hätte er es nicht so, erklärte Glas, der sich lieber auf Architektur konzentrierte. Am schlimmsten seien Touristen in schrillsten Farben, die ihm in die Quere kämen.

#ForchheimShots 2019: Das sind die Gewinner

© Martin Glas (@der.heimatfotograf)

Einen parkenden Mercedes hatte „Der Heimatfotograf“ kurzerhand verschwinden lassen – freilich nur mit der Bildbearbeitung. Denn dessen Anwesenheit habe die Wirkung verfliegen lassen. Dafür wartete er bis die Wärme der Sonnenstrahlen die Rosen erblühen ließen. Vielleicht weil er die Woche über einen Bürojob beim Dienstleister Swiss Post Solutions in Bamberg hat, der ihn in Gebäuden festhält.

Seinen Preis, zwei Freiflüge mit Maschinen der Fränkischen Fliegerschule Feuerstein, will Glas dazu nutzen, den Häusern und Straßen, denen er bislang auf Augenhöhe begegnete, nun auch von oben mit dem Objektiv näher zu kommen.

Keine Kommentare