Freie Bahn für Kaminkehrer

5.6.2015, 08:00 Uhr
Freie Bahn für Kaminkehrer

© Anestis Aslanidis

Herr Hennig, wie gefährlich leben Kaminkehrer?

Thomas Hennig: Unfälle sind eigentlich relativ selten, wir haben strenge Vorschriften. Dass tatsächlich mal jemand von einer Leiter oder einem Dach fällt, kommt in ganz Franken vielleicht einmal in drei oder vier Jahren vor. Wahrscheinlicher sind Verkehrsunfälle, oder dass man sich auf dem Keller oder Dachboden vertritt.

Wann müssen Kaminkehrer überhaupt noch aufs Dach?

Thomas Hennig: Das kommt darauf an, wie oft der Kamin angeschürt wird. Wenn man nur einmal anzündet, kommen wir vielleicht einmal im Jahr, wenn 30 Mal geschürt wird, kommen wir zwei, drei, vier Mal. Das ist meist gar nicht mehr wegen dem Rußansatz, moderne Öfen verbrennen ja sehr wenig Holz zu feiner Asche. Aber versicherungstechnisch sind unsere Besuche wichtig, falls sich mal ein Kamin entzündet oder ein Ofen gast. Und wir müssen den Querschnitt prüfen, ob zum Beispiel nicht ein Vogel ein Nest gebaut hat.

Wie können Hausbesitzer helfen?

Thomas Hennig: In vielen Häusern sind die Keller und Spitzböden vollgestellt mit zig Kartons oder anderem Zeug. Dann braucht es einen großen Schritt, bei dem man sich eben auch mal vertritt oder den Kopf stößt. Deswegen ist meine Bitte, die Zugänge freizuräumen — nicht nur in großen Mietobjekten, wo das eher ein Problem ist. Schließlich können Keller auch Rettungswege sein.

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