Fridays for Future fordert Klimanotstand in Forchheim

Jana Schneeberg

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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30.10.2019, 06:00 Uhr
Die letzte Demo von Fridays for Future in Forchheim fand am 20. September statt.

© Roland g.Huber Die letzte Demo von Fridays for Future in Forchheim fand am 20. September statt.

Bei der letzten Demo am 20. September haben sie eine Unterschriftensammlung für einen entsprechenden Bürgerantrag gestartet.

"Noch sind wir nicht ganz durch, aber es schaut ganz gut aus", sagt nun Nicolai Prechtel. Der Sohn von OB-Kandidatin Annette Prechtel (FGL) spricht für das Orga-Team von FFF. Ziel sei es, den Antrag bis zum Jahresende in den Stadtrat einzubringen. Dazu benötigt FFF die Unterschrift von einem Prozent der Forchheimer Wahlberechtigten, das sind rund 230 Personen.

Bei der Ausrufung des Klimanotstandes gehe es nicht nur um die Signalwirkung, schreibt FFF im Antrag, sondern auch um die Grundlage, um Klimaschutzmaßnahmen zügig umsetzen zu können. Daher werden im Antrag insgesamt sieben Forderungen gestellt. Die drei wichtigsten Punkte sind laut Nicolai Prechtel: "Zum Ersten soll die Stadt das Pariser Klimaabkommen offiziell anerkennen." Damit verbunden sei auch die Anerkennung, dass die bisherigen kommunalen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zweitens sollen Geschäfte und Beschlüsse des Stadtrates auf ihre Auswirkungen auf das Klima und auf ihre ökologische Nachhaltigkeit überprüft werden. Jene, die dazu beitragen, den Temperaturanstieg zu begrenzen, sollen Priorität haben.

Zum dritten drängen die jungen Klimaschützer auf die Einberufung eines Forchheimer Klimarates, der vierteljährlich tagen soll und dem Engagierte aus der Zivilgesellschaft angehören. Dieser Klimarat solle die Umsetzung des städtischen Klimaschutzkonzeptes vorantreiben und überwachen.

Um weitere Unterschriften zu sammeln, will FFF demnächst Infostände in der Fußgängerzone einrichten. Sobald der Bürgerantrag in den Stadtrat eingebracht worden ist, hat das Gremium drei Monaten Zeit, um sich damit zu beschäftigen.


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Prominente Unterstützung erhalten die Klimaschützer derweil von Lisa Badum, Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Forchheim, die den Antrag unterzeichnet hat. "Die zukünftige Generation hat ja keinen Sitz im Stadtrat, deshalb finde ich gut, dass sie sich damit einbringen", sagt sie. Die jüngeren Leute hätten noch so viel Zukunft vor sich, sie unterstütze, wenn sie sich aktiv dafür einsetzen. "Abgesehen davon ist der Antrag zum Klimanotstand kein abstraktes Konstrukt, sondern geht mit konkreten Maßnahmen einher". Auch das wolle sie unterstützen. 

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