Geplanter Funkmast sorgt für Unruhe in Wiesenthau
6.9.2018, 16:00 UhrMast und Einrichtung sollen rund acht Meter hoch werden, was mit dem Gebäude zusammen eine Höhe von rund 14 Metern ergibt, wie Bürgermeister Bernd Drummer (Bürgergemeinschaft) die Gemeinderäte informierte. "Wir haben zu entscheiden, ob es baurechtliche Einwände gibt, nicht ob er schädlich ist oder nicht", meinte Drummer. Ein unbegründetes Veto seitens der Gemeinde könnte das Landratsamt überstimmen. Weiteres habe sowieso die Kreisbehörde zu prüfen. Es entwickelte sich eine konträre, aber sachliche Diskussion, wobei ein sichtliches Unwohlsein festzustellen war.
Alternativen Standort gefordert
"Die Zuhörer sitzen hier wegen der Strahlen. Wir haben Schule und Kindergarten ganz in der Nähe. So ein Vorhaben sollte man außerhalb machen", sagte Gemeinderat Josef Weisel (Bürgergemeinschaft). "Überall sind diese Sendemasten außerhalb, mir gefällt das nicht", meinte Ernst Messingschlager (Dorfgemeinschaft Schlaifhausen) und auch Theobald Messingschlager (FW) stimmte dem bei. Hans Böhmer von der Fraktion Bürgergemeinschaft ergänzte, dass der Betreiber die Werte einhalten müsse, die man hier freilich, so Bürgermeister Drummer, nicht beurteilen könne.
"Wir benutzen alle die Smartphones und schimpfen über die Türme", gab Karl Krolopper (Neue Liste) zu bedenken. Schlechten Empfang, so war in der Diskussion zu hören, gibt es in einigen Bereichen der Gemeinde. "Wir bräuchten einen Alternativstandort", regte Michael Schüpferling (JB) an. Eine Standortanfrage habe es vom Betreiber gegeben, so Bürgermeister Drummer, was auch VG-Geschäftsleiter Matthias Zeissner bestätigte. Die Gemeinde habe nichts anbieten können.
"Ich habe Bauchschmerzen und kann dem Standort so nicht zustimmen", stellte Gemeinderat Christian Weisel (JB) fest, und forderte mehr Mitbestimmung beim Standort. Zeissner schlug vor, den Antrag genau mit diesem Argument zunächst abzulehnen und die Mitbestimmung einzufordern.
Kritische Töne der Bürger
Die Diskussion offenbarte, dass es noch eine Menge Klärungsbedarf gebe. Auch innerhalb der Bevölkerung hat der mögliche Mast bereits für kritische Töne gesorgt, da sich dieser in der Nähe der Grundschule befinden würde. Mit 10:2 Stimmen folgte die Gemeindevertretung dem Vorschlag nach mehr Mitbestimmung, lehnte den Antrag daher zunächst ab.
"Schön ist sie nicht, hat aber einen positiven Nebeneffekt", meinte Gemeinderat Josef Messingschlager. Er sprach damit die neue und in der Gemeinde scheinbar wenig beliebte Querungshilfe für Radfahrer am Ortsrand von Schlaifhausen in Richtung Dietzhof an.
Nach ersten Beobachtungen entschleunige sie den Verkehr ortseinwärts. Sie ist weitgehend fertig gestellt, der Radweg offenbar noch nicht offiziell in Betrieb genommen. Da sie im Ortsbereich liegt, hat die Gemeinde die Pflicht, für die Ausleuchtung zu sorgen. Es wurde daher ein entsprechender Auftrag an das Bayernwerk für 10 827 Euro beschlossen.
Nach wie vor findet die vom Landratsamt vorgesehene Radwegführung durch den Ort wenig Verständnis. Logisch und sinnvoll wäre es nach Ansicht des Gemeinderats, den Radweg nach der Engstelle im Bereich Dorfäcker weiter entlang der Kreisstraße zu führen und auch die Fußgänger von der vielbefahrenen Straße zu bringen.
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