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Graugans attackiert Dorfbewohner in der Fränkischen Schweiz: Das steckt dahinter

Redaktion Nordbayerische Nachrichten

26.3.2022, 19:54 Uhr
Warum attackiert das Tier die Dorfbewohner?

© Bernd Weißbrod, dpa Warum attackiert das Tier die Dorfbewohner?

Für Helmut Schmitt die sinnvollste Erklärung: Die Gärten liegen unweit der Aisch – eine Brut ist wahrscheinlich und „die Graugans“ wird ein männliches Tier sein, ein sogenannter „Ganter“, der die Brut verteidigt. Die Graugänse beginnen Ende März mit der Eiablage, nur das Weibchen sitzt für rund vier Wochen auf dem Gelege und brütet. Der Ganter bewacht und verteidigt die Brut, erklärt Schmitt.

Zusammen mit Werner Kiermaier (LBV) fuhren die beiden nach Willersdorf, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die besagten Grundstücke liegen kaum 50 Meter von der Aisch entfernt. Die Vogelkundler wurden auch gleich von der Gans begrüßt. Es war tatsächlich ein Ganter, der das typische Verhalten zur Brutverteidigung an den Tag legte. Doch eine Brut konnte auf den ersten Blick nicht entdeckt werden.

Den Ganter einfach einzufangen und andernorts wieder freizulassen, ist schwierig, denn im schlechtesten Fall wird das Gelege verloren gehen. "Natürlich kann man verstehen, dass die Grundstückseigentümer ihre Gärten nutzen möchten und nicht permanent Gefahr laufen, von einem Ganter angegangen zu werden. Auch für Kinder kann sich die Situation als problematisch erweisen", erklärt Schmitt.

Experten haben Tier eingefangen

Nach einiger Zeit der Beobachtung, entschlossen sich die beiden dazu, den Ganter einzufangen. Mit Hilfe einer großen Decke konnte dies auch schnell und schonend erledigt werden, heißt es. Der Ganter wurde in einen Umzugskarton verfrachtet, um dann die Gärten und die ganze Umgebung noch einmal gründlich nach einem vorhanden Gelege zu durchsuchen. Nachdem aber keines gefunden wurde, entschlossen sich Helmut Schmitt und Werner Kiermaier dazu, den Vogel andernorts wieder freizulassen.

Um es etwaigen Wiederholungstätern nicht zu einfach zu machen, den Garten in Beschlag zu nehmen, empfehlen die beiden Vogelschützer, die betroffenen Grundstücke in Richtung Aisch mit einem Zaun zu versehen.

Info: Die nächste Veranstaltung der LBV- Kreisgruppe findet am 10. April, 9 Uhr statt. Die Exkursion „Vogelstimmenwanderung – Spechte und Wasservögel“ führt zu den Spechten in der Lichteneiche und den Wasservögeln auf den Örtelbergweihern. Treffpunkt ist auf dem Waldparkplatz „Am Fürstenweg“ (Richtung Jägersburg, unmittelbar vor dem Ende des Waldes, rechts). Mehr zu den Aktivitäten der Gruppe finden Sie unter: http://www.lbv-forchheim.de

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