Ein Grund ist der Klimawandel

Honigernte in Forchheim: Massive Einbußen, "Totalausfall" bei einer Sorte

Max Söllner

Volontär in der Redaktion Forchheim

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8.9.2021, 13:00 Uhr
Der Honigertrag der Imker im Landkreis Forchheim fällt im Jahr 2021 schlecht aus.

© Eduard Weigert, NNZ Der Honigertrag der Imker im Landkreis Forchheim fällt im Jahr 2021 schlecht aus.

Herr Schröber, wie fällt Ihre persönliche Honigbilanz 2021 aus?

Sehr traurig. Ich hab vielleicht 20 Prozent von dem geerntet, was normal wäre. Es sieht nicht gut aus. Hinzu kommt, dass der Honig sehr feucht ist. Ich bin an der Grenze von 18 Prozent Wassergehalt, teilweise auch drüber. Dann kann man ihn nicht mehr verkaufen.

Wolf-Dietrich Schröber ist Vorsitzender des Kreisverbandes "Imker Forchheim".

Wolf-Dietrich Schröber ist Vorsitzender des Kreisverbandes "Imker Forchheim". © Eduard Weigert, NNZ

Wie ist die Lage im Landkreis insgesamt?

Sehr viele Imker klagen über ähnliche Probleme: Im Frühjahr, als die Bienen noch nicht so weit waren, fingen die Blüten zu früh zu blühen an. Eigentlich sind es Lebewesen, die darauf reagieren können. Aber jetzt im Klimawandel geht das alles zu schnell, die Bienen brauchen Jahre dazu. Hinzu kam das anschließende schlechte Wetter mit Kälte und Regen, weswegen die Bienen nicht ausflogen. Beim Blütenhonig haben wir eigentlich einen Totalausfall.


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Was sind die Folgen für alle, die bewusst Honig aus Region konsumieren?

Es ist auf jeden Fall so, dass eine Verknappung da ist. Der Hobby-Imker mit maximal zehn Bienenvölkern wird versuchen, seine Stammkunden weiter zu beliefern. Ob es dafür ausreicht, weiß ich nicht. Die Imker, die mehr als zehn Bienenvölker haben und vom Verkauf des Honigs abhängig sind, werden ihre Preise anziehen müssen.